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Diagnose

Brustkrebs mit Metastasen: Diagnose und Therapiemöglichkeiten

Bei einer Ersterkrankung oder bei wiederkehrendem Brustkrebs können Metastasen auftreten. Für diese Art von Brustkrebs kommen verschiedene Therapien infrage. Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und was du bei der Therapieentscheidung beachten solltest, liest du hier.

Tumorzellen können sich vom Ursprungstumor lösen und Absiedlungen in anderen Organen bilden. In der Fachsprache heißen diese Tochtergeschwulste Metastasen. Sie können bereits bei Erstdiagnose bestehen oder im Verlauf der Erkrankung auftreten.

Das Wort Metastase leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „Übersiedlung“ oder „Wanderung“. Metastasen stammen vom Tumorgewebe ihres ursprünglichen Tumorgewebes. Sie lösen sich aus dem Zellverbund und dringen über Blut- oder Lymphbahnen in andere Strukturen des Körpers ein. Brustkrebsmetastasen sind Tumorzellen, die häufig die biologischen Eigenschaften von Brustkrebszellen aufweisen, auch wenn sie an anderer Stelle auftreten.

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Wie häufig ist metastasierter Brustkrebs?

Die Wahrscheinlichkeit von Metastasenbildung bei Brustkrebs beträgt etwa 20 Prozent.1 Sobald Metastasen bei Brustkrebs vorliegen, spricht man auch von „metastasiertem Brustkrebs“. Häufig bilden sich die Absiedlungen in den Knochen, aber auch andere Organe (wie z. B. Haut, Leber, Hirn, Lunge) können betroffen sein. Am deutlichsten äußern sich Metastasen durch Schmerzen in den betroffenen Körperbereichen. Brustkrebs mit Metastasen kann sich jedoch durch viele unterschiedliche Symptome äußern. So machen sich Metastasen in der Lunge oft durch Atemnot oder Husten bemerkbar; Metastasen im Gehirn je nach betroffenem Areal durch Kopfschmerzen oder Funktionseinschränkungen.

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Manchmal wird Brustkrebs erst dann diagnostiziert, wenn sich bereits Metastasen gebildet haben. Etwa sieben Prozent aller Betroffenen haben schon bei der Ersterkrankung Metastasen.1

Unabhängig davon, wann die Metastasen zum ersten Mal diagnostiziert werden, unterscheiden sich die Behandlungsempfehlungen allerdings nicht. Die Behandlung der Ersterkrankung kann jedoch beeinflussen, welche Therapie bei einem Rückfall zum Einsatz kommt.

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Ist Brustkrebs mit Metastasen heilbar?

Auch wenn du viele Jahre ein gutes und selbstbestimmtes Leben führen kannst, gilt Brustkrebs mit Metastasen auch heute noch als nicht heilbar. Um die Ausbreitung der Tumorzellen kontrollieren zu können, sollten Betroffene ihr Leben lang entsprechend mit Medikamenten behandelt werden. Die hierfür zur Verfügung stehenden Arzneimittel haben in den letzten Jahrzehnten zu einer deutlichen Verbesserung der Prognosen geführt.2 Betroffene können durchaus bei guter körperlicher Verfassung sein und lange Zeit ein aktives Leben führen.

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Hier geht es zum Video-Yoga- und Meditationskurs für Brustkrebsbetroffene.

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Diagnose: Wie werden Metastasen festgestellt?

Wenn du bereits einmal an Brustkrebs erkrankt warst, beobachtest du die Anzeichen deines Körpers meist sehr genau. In den regelmäßig vereinbarten Nachsorgeuntersuchungen achtet das Behandlungsteam gemeinsam mit dir auf mögliche Symptome. Neben Schmerzen können sich Metastasen auch durch Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Erbrechen oder Hautausschlag äußern. Letztlich feststellen lassen sich Metastasen aber nur durch medizinische Untersuchungen. Bei einem Verdacht solltest du deine Symptome daher unbedingt ärztlich abklären lassen.

Wie werden Metastasen untersucht?

Je nachdem, wo Metastasen im Körper – beispielsweise aufgrund von Beschwerden – vermutetet werden, kommen verschiedene bildgebende Verfahren in Betracht.

Diese Untersuchungsmethoden stehen zur Verfügung:

Ultraschall: Über eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) können Metastasen in Lymphknoten oder im Bauchraum und den inneren Organen sichtbar gemacht werden.

Röntgen: Vor allem zur Darstellung der Lunge werden Röntgenbilder des Brustkorbs (Thorax) angefertigt.

Computertomografie (CT): Eine Computertomografie ermöglicht Aufnahmen des gesamten Körpers. Einzelne Schichten des Körpers werden so gut dargestellt.

Magnetresonanztomografie (MRT): Mithilfe eines Magnetfeldes zeigt die MRT-Untersuchung die verschiedenen Gewebe des Körpers. Statt Strahlen nutzt sie hierfür Magnetwellen.

Positronen-Emissions-Tomografie (PET): Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) kann Stoffwechselvorgänge im Körper darstellen. Tumorzellen haben häufig einen erhöhten Stoffwechsel und können so sichtbar gemacht werden. Vor einer PET wird ein schwach radioaktives Mittel verabreicht.

Skelettszintigrafie: Mit dieser Technik werden Metastasen in den Knochen erkannt. Durch die Gabe eines Kontrastmittels lassen sich Veränderungen im Knochengewebe erkennen.

Biopsie: Bei einer Biopsie entnimmt die Ärztin oder der Arzt unter örtlicher Betäubung eine kleine Probe des auffälligen Gewebes. Von dieser Probe werden dünne Schnitte angefertigt, die mithilfe von verschiedenen Methoden angefärbt und mikroskopisch untersucht werden.

Bestätigt sich die Vermutung, kommen verschiedene Therapieformen infrage, mit denen sich die Erkrankung meist über einen langen Zeitraum gut kontrollieren lässt.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei metastasiertem Brustkrebs?

Wenn bei dir metastasierter Brustkrebs  festgestellt wurde, kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten infrage. Um eine gute Therapieentscheidung treffen zu können, ist es wichtig zu wissen, welche Möglichkeiten du hast und welche davon für deine Situation die beste Empfehlung ist.

Jede Behandlung ist individuell und wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst. Deine Therapie ist unter anderem abhängig von Untersuchungs- oder Testergebnissen, deinem Alter, dem Stadium deiner Erkrankung, früheren Krebsbehandlungen sowie möglichen Begleiterkrankungen. Hält dein Behandlungsteam verschiedene Möglichkeiten für sinnvoll, nimm dir Zeit, alles in Ruhe zu überdenken. Besprich dich, wenn möglich, mit einem vertrauten Menschen.

Ziel der Behandlung ist es immer, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und deine Lebensqualität zu erhalten.

Aktuelle Therapieansätze

Metastasierter Brustkrebs gilt derzeit als nicht heilbar. Die Krankheit kann aber behandelt und der Verlauf überwacht werden. Stetige Fortschritte in der Medizin ermöglichen dabei vielen Betroffenen ein immer längeres Überleben bei gleichzeitig guter Lebensqualität.3

Operation

Bei metastasiertem Brustkrebs wird häufig keine Operation der Brust vorgenommen. Stattdessen kommen vorrangig Medikamente zum Einsatz, die im gesamten Körper (systemisch) wirken und somit Ursprungstumor sowie Metastasen gleichzeitig behandeln. Einzelne Metastasen können eventuell operativ entfernt werden. Ob dies bei dir der Fall ist, beurteilt dein Behandlungsteam individuell.

Chemotherapie

Hierbei werden Medikamente (Zytostatika) eingesetzt, die das Wachstum von sich schnell teilenden Zellen wie Tumorzellen unterbinden

Aber auch andere rasch wachsende Zellen reagieren auf die Zytostatika, beispielsweise die Zellen der Haarwurzel und der Schleimhäute sowie Blutzellen. Die Chemotherapie wirkt also im ganzen Körper. Dadurch können aber auch kleine, eventuell noch gar nicht sichtbare Metastasen zerstört werden.

Strahlentherapie (Radiotherapie)

Der Tumor wird hierbei energiereichen Strahlen ausgesetzt, die das Erbgut der Zellen schädigen. Gesunde Zellen können diese Schäden eher reparieren, während Tumorzellen durch die Behandlung absterben. Es gibt jedoch eine maximale Menge an Strahlen, denen man im Laufe seines Lebens ausgesetzt sein sollte. Deshalb werden Betroffene, die bereits während ihrer Ersterkrankung eine Strahlentherapie erhalten haben, nur in seltenen Fällen erneut bestrahlt. Je nachdem können jedoch Metastasen im Gehirn oder den Knochen lokal bestrahlt werden, um Schmerzen zu lindern.4

Antihormontherapie

Wächst ein Tumor hormonabhängig, kann sein Wachstum durch den Entzug der Hormonwirkung verlangsamt oder gestoppt werden.

Bei einer Antihormontherapie können verschiedene Präparate zum Einsatz kommen. Diese können entweder bewirken, dass Hormone nicht mehr gebildet werden, oder sie blockieren die Andockstellen (Rezeptoren) in den Tumorzellen. Dadurch erhält der Tumor kein Wachstumssignal mehr, seine Ausbreitung verlangsamt sich. Welchen dieser Wirkstoffe dir empfohlen wird, hängt unter anderem davon ab, ob du dich vor oder nach den Wechseljahren befindest und welche Wirkstoffe du vielleicht schon erhalten hast. Meist wird die Antihormontherapie bei metastasiertem Brustkrebs zusammen mit zielgerichteten Medikamenten angewendet.

Krebsimmuntherapie bei metastasiertem Brustkrebs

Die Krebsimmuntherapie funktioniert über das körpereigene Immunsystem. Denn dieses ist nicht nur für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig. Es erkennt und beseitigt normalerweise auch krankhaft veränderte Zellen wie Tumorzellen. Einige Krebszellen können das Immunsystem aber austricksen, indem sie die Abwehrzellen „ausschalten“. Die Folge: Das Immunsystem erkennt die Krebszellen nicht mehr als Bedrohung. Daher werden sie nicht angegriffen und können sich ungestört teilen. Die Krebsimmuntherapie kann die Abwehrzellen wieder „anschalten“: Das Immunsystem erkennt die Krebszellen daraufhin und kann sie bekämpfen.

Bisphosphonate

Knochenmetastasen können zu einem Abbau der Knochen führen, dadurch Schmerzen verursachen und das Risiko für Knochenbrüche erhöhen. Bisphosphonate sind Medikamente, die den Knochenabbau bremsen und so den Symptomen entgegenwirken.

Zu den aktuellen Therapieansätzen kannst du dir unter anderem in der Patientenleitlinie „Metastasierter Brustkrebs“ einen Überblick verschaffen. Diese Leitlinie für Patienten beruht auf der S3-Leitlinie „Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“, die Handlungsempfehlungen für Fachleute ausspricht. Die Patientenleitlinie gibt die Empfehlungen in allgemein verständlicher Sprache wieder.4

HER2-Antikörpertherapien

Bei metastasiertem HER2-positivem Brustkrebs können Medikamente zum Einsatz kommen, die den Rezeptor HER2 blockieren – sogenannte „HER2-Antikörpertherapien“. HER2 ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung „human epidermal growth factor receptor 2“, auf Deutsch: „Humaner epidermaler, also auf der Oberfläche befindlicher, Wachstumsfaktor-Rezeptor 2“.5 HER2 ist ein Rezeptor, der sowohl auf gesunden als auch auf Tumorzellen vorkommt. Dieser Rezeptor sendet Wachstumssignale ins Zellinnere. Bei einigen Tumoren kann HER2 stark vermehrt vorliegen, sodass zu viele Wachstumssignale übermittelt werden. Dadurch wird das Tumorwachstum gefördert. Diese Tumoren werden als „HER2-positiv“ bezeichnet. Durch die HER2-Antikörper erhalten die Tumorzellen kein Wachstumssignal mehr und sterben ab. Außerdem erkennt das Immunsystem die Tumorzellen mithilfe der Antikörpertherapie besser und hilft diese zu zerstören.

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate

Eine weitere HER2-Antikörpertherapie besteht aus HER2-Antikörpern, an die ein Zytostatikum gebunden ist. Derartige Medikamente bezeichnet man als Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. Über die Bindung des Antikörpers gelangt das Zytostatikum direkt in die HER2-positiven Krebszellen und entfaltete erst dort seine Wirkung.

Eine weiteres Antikörper-Wirkstoff-Konjugat besteht aus einem Antikörper gegen ein anderes Oberflächenmerkmal auf Brustkrebszellen, das als Trop-2 bezeichnet wird. Es kann zur Behandlung bei triple-negativem Brustkrebs zum Einsatz kommen.6

Tyrosinkinase-Hemmer

Eine weitere Therapiemöglichkeit bei HER2-positiven Tumoren stellen zum Beispiel Tyrosinkinase-Hemmer dar. Diese Klasse von Medikamenten bestehen nicht aus Antikörpern, sondern aus sogenannten small molecules. Diese dringen in die Zellen ein und wirken so im Inneren der Zellen. Hier hemmen sie die Weiterleitung der Wachstumssignale von HER2.

mTOR-Hemmer und PI3K-Inhibitoren

Bei manchen Betroffenen ist ein bestimmter Signalweg (PI3K/AKT/mTOR) übermäßig aktiv. Dieser reguliert das Zellwachstum und kann eine Resistenz gegen Antihormontherapien verursachen. Eine Hemmung dieses Signalweges mithilfe vom mTOR-Hemmern kann das Ansprechen des Tumors auf eine Antihormontherapie (wieder) verbessern.

Bei einigen Betroffenen ist der Signalweg aufgrund einer Genveränderung (PIK3CA-Mutation) überaktiv. Diese können von einem sogenannten PI3K-Inhibitor profitieren.6

CDK4/6-Hemmer

CDK4/6 steht für „Cyclin-abhängige Kinasen 4 und 6“. Dabei handelt es sich um Eiweiße, sogenannte Enzyme, die das Zellwachstum steuern. CDK4/6-Hemmer blockieren diese Enzyme und können bei Hormonrezeptor-positiven Tumoren zum Einsatz kommen. Sie werden zusammen mit einer Antihormontherapie verabreicht.

PARP-Hemmer

Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Brustkrebsfälle liegt eine Genveränderung in den Brustkrebsgenen BRCA-1 oder BRCA-2 vor.6 Die BRCA-Gene spielen eine wichtige Rolle für Zellen, um Schäden am Erbgut (DNA) reparieren zu können. Sind die Gene verändert, besteht das Risiko, dass aus den Zellen Krebszellen entstehen. Das Enzym PARP ist ebenfalls an der Reparatur von DNA-Schäden beteiligt. Wird dieses Enzym durch einen PARP-Hemmer blockiert, funktioniert in den Brustkrebszellen mit BRCA-Mutation ein weiterer DNA-Reparaturmechanismus nicht mehr. Die Folge: In den Krebszellen sammeln sich immer mehr Schäden am Erbgut an, sodass sie schließlich absterben.6

Angiogenesehemmer

Krebszellen sind in der Lage, die Bildung von neuen Blutgefäßen in der direkten Umgebung anzuregen und dadurch die Versorgung wachsender Tumore mit Sauerstoff und Nährstoffen zu gewährleisten. Angiogenesehemmer verhindern diese Neubildung von Blutgefäßen. Da Tumore ab einer bestimmten Größe eine eigene Blutversorgung benötigen und einen hohen Nährstoffbedarf haben, reagieren sie hierauf besonders empfindlich.

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Hier kannst du den Überblick der Therapiemöglichkeiten bei metastasiertem Brustkrebs herunterladen.

Selbstverständlich kann und soll diese Übersicht die fachärztliche Beratung mit deinem Behandlungsteam nicht ersetzen. Aber sie kann dich dabei unterstützen, gut vorbereitet ins Arztgespräch zu gehen.

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Tumortestung bei metastasiertem Brustkrebs

Vielleicht hast du dich bereits bei früheren Therapien gefragt, für wen welche Behandlungen infrage kommen und was es mit der sogenannten Tumortestung (auch Tumor-Profiling genannt) auf sich hat. In der Übersicht erkennst du, wann diese Testungen erfolgen und inwiefern deren Ergebnisse weitere Therapieempfehlungen beeinflussen. Wie ein Tumorprofil erstellt wird, kannst du hier nachlesen.

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Therapieentscheidung bei metastasiertem Brustkrebs

Bei all diesen Fachbegriffen und komplizierten Sachverhalten ist es kein Wunder, wenn du nicht alles auf Anhieb verstehst. Frage bei deinem Behandlungsteam nach, wenn dir etwas unklar ist oder du weiteren Erklärungsbedarf hast.

FRAGEN, DIE DU VOR DER BEHANDLUNG STELLEN KANNST:

Wie ist meine Prognose?

Wird die Erkrankung fortschreiten?

Wird die Metastase nochmals genau untersucht?

Welche Behandlungsmöglichkeiten sind jetzt für mich geeignet?

Sind Nebenwirkungen zu erwarten und wenn ja, welche?

Was kann ich gegen die Nebenwirkungen tun?

Habe ich die Möglichkeit, an einer klinischen Studie teilzunehmen?

Wo kann ich psychologische Hilfe bekommen?

Gibt es Betroffene in ähnlicher Situation, mit denen ich mich austauschen kann?

Wer ist meine Hauptansprechperson während der Behandlung? (Name und evtl. Telefonnummer)

Dein Behandlungsteam informiert dich umfassend zu weiteren Beratungs- und Hilfsangeboten. Erkundige dich auch, ob du im Rahmen deiner Therapie die Möglichkeit hast, an klinischen Studien teilzunehmen, in denen neue Medikamente oder Diagnosemethoden untersucht werden. Wenn du dich für eine Studienteilnahme interessierst, kann dein Behandlungsteam dir weitere Informationen dazu geben.

Wichtig ist: Du entscheidest gemeinsam mit deinem Behandlungsteam, welche Therapie für dich am erfolgversprechendsten ist. Lass es wissen, womit du dich wohlfühlst und was du dir weniger gut vorstellen kannst – ein ehrliches Gespräch bringt eventuell beide Seiten zu neuen Erkenntnissen. Weitere Informationen zum Thema „gemeinsame Therapieentscheidung" findest du in der Podcast-Folge mit Prof. Dr. Achim Wöckel.

Sei mutig! Lass dir alle offenen Fragen beantworten, bevor du dich gemeinsam mit deinem Behandlungsteam für eine Therapie entscheidest.

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Lebenslange Kontrolle der Metastasen

Durch moderne Therapien können Metastasen bei Brustkrebs und damit verbundene Beschwerden oft viele Jahre kontrolliert werden. Die Behandlung von Metastasen hat zum Ziel, deren Ausbreitung zu kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten.

Bei jeder neuen Therapie müssen Wirksamkeit und Verträglichkeit gut abgewogen werden. Zusammen mit deinem Behandlungsteam entscheidest du, ob in deinem Fall eine operative Entfernung der Metastasen oder eine Bestrahlung möglich ist oder ob systemische Therapien wie Chemotherapie, Antihormontherapie, Antikörpertherapie, Krebsimmuntherapie oder gegebenenfalls eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsoptionen erfolgversprechender ist. Ergänzend dazu können einzelne Metastasen gezielt mit weiteren Maßnahmen behandelt werden, die die Haupttherapie unterstützen.

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Palliativmedizin: Beschwerden lindern bei metastasiertem Brustkrebs

Metastasierter Brustkrebs gilt zwar als unheilbar, ist jedoch in vielen Fällen gut behandelbar. Wenn nicht die Heilung, sondern die Linderung der Symptome im Vordergrund der Behandlung steht, kommt die Palliativmedizin zum Einsatz. Die Aufgabe der Palliativmedizin ist es, deine Lebensqualität zu verbessern, indem sie bereits früh die Schmerzen lindert. Aber auch die seelische Unterstützung gehört zu den Säulen der Palliativmedizin. Wenn du möchtest, kann oftmals auch dein Behandlungsteam den ersten Kontakt zu Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen oder einer psychoonkologischen Praxis vermitteln.

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Leben mit metastasiertem Brustkrebs

Die Krebserkrankung stellt eine besondere Herausforderung dar: für dich, aber auch für das gesamte Umfeld. Die Familie oder der Freundeskreis haben zudem ihre ganz eigenen Fragen und Ängste. Die Broschüre „Metastasierter Brustkrebs – Informationen für Patientinnen und Angehörige“ enthält ausführliche Informationen zur Therapie und zum Leben mit der Erkrankung. Interviews mit Fachleuten und Betroffenen sowie Porträts von Betroffenen und Angehörigen vermitteln lebensnah, was metastasierter Brustkrebs bedeutet. Die Broschüre zum Download findest du hier.

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Zusammenfassung

Zusammenfassung

01. Sobald Metastasen bei Brustkrebs vorliegen, spricht man von „metastasiertem Brustkrebs“. Die Wahrscheinlichkeit von Metastasenbildung bei Brustkrebs beträgt etwa 20 Prozent. Häufig findet man die Absiedlungen in den Knochen, aber auch andere Organe wie Haut, Leber, Hirn oder Lunge können betroffen sein. Am deutlichsten äußern sich Metastasen durch Schmerzen in den betroffenen Körperbereichen.

02. Metastasierter Brustkrebs gilt derzeit als unheilbar. Die Krankheit kann aber dauerhaft behandelt und der Verlauf überwacht werden. Zahlreiche Therapiemöglichkeiten und stetige Fortschritte in der Medizin ermöglichen dabei vielen Betroffenen ein immer längeres Überleben bei gleichzeitig guter Lebensqualität.

03. Zusammen mit deinem Behandlungsteam entscheidest du, ob eine Operation oder eine Bestrahlung der Metastasen möglich ist oder ob systemische Therapien wie Chemotherapie, Antihormontherapie, Antikörpertherapie, Krebsimmuntherapie oder gegebenenfalls eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten erfolgversprechender ist.

Quellen

¹ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/erkrankungsverlauf.html, zuletzt abgerufen am 17.11.2022

² https://www.pharmazeutische-zeitung.de/gute-ergebnisse-bei-aggressiver-therapie, zuletzt abgerufen am 17.11.2022

³ https://www.aerzteblatt.de/archiv/153784/Metastasiertes-Mammakarzinom-Laengeres-und-besseres-Ueberleben, zuletzt abgerufen am 17.11.2022

⁴ https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Brustkrebs_metastasiert.pdf, zuletzt abgerufen am 17.11.2022

⁵ https://www.cancer.gov/publications/dictionaries/cancer-terms/def/human-epidermal-growth-factor-receptor-2, zuletzt abgerufen am 17.11.2022

⁶ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/molekularbiologische-therapie.html, zuletzt abgerufen am 17.11.2022

Inhaltlich geprüft: M-DE-00014581

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