Sport und Bewegung bei Blasenkrebs
Blasenkrebs: Laufen, schwimmen, Rad fahren – die positive Wirkung von Bewegung bei Krebs ist wissenschaftlich belegt. Das gilt auch für Blasenkrebspatientinnen und -patienten. Sie profitieren besonders von gezieltem Beckenbodentraining.
Werde ich nach der Operation inkontinent sein? Kann ich den Nebenwirkungen einer Chemotherapie entgegenwirken? Was kann ich tun, um nach einer kraftraubenden Behandlung schnell wieder fit zu werden? Die Diagnose Blasenkrebs wirft viele Fragen auf.
Die gute Nachricht: Regelmäßige Bewegung kann einige der möglichen Nebenwirkungen der Therapie abmildern. Abgeschlagenheit (Fatigue) polyneuropathische Beschwerden oder depressiven Verstimmungen kannst du mit Bewegung verringern und das geschwächte Immunsystem stärken.1
Tipp:
5- 6 mal pro Woche 25-30 Minuten körperliche Aktivität kann die Lebensqualität verbessern.2
Speziell für Menschen mit Blasenkrebs ist außerdem ein gezieltes Beckenbodentraining empfehlenswert. Die Übungen kräftigen die Muskulatur rund um die Blase und können so eine drohende Inkontinenz verhindern. Das ist besonders wichtig für Patientinnen und Patienten, die eine Ersatzblase bekommen haben.
Übrigens: Beckenbodentraining muss keine eintönige Angelegenheit sein! Die Übungen bringen nicht nur Spaß und Abwechslung, sondern können auch ganz einfach an jedem Ort ausgeführt werden – ohne dass es jemand sieht.
Neue Energie nach der Therapie
In der Regel lohnt es sich, während und nach der Therapie aktiv zu bleiben. Denn sonst verliert man Kraft, anstatt neue Energie zu tanken. Apropos Energie: Auch die Psyche schöpft neue Kraft beim Sport. So helfen sportliche Aktivitäten beispielweise gegen Stimmungstiefs, da der Körper beim Sport Endorphine ausschüttet. Die körpereigenen „Glückshormone“ verbessern die Gemütslage auf ganz natürliche Weise.
Wieviel Bewegung ist bei Blasenkrebs okay?
Wie oft und wie lange Menschen mit Blasenkrebs Sport treiben sollten, hängt vor allem von ihrer individuellen Belastbarkeit ab. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle, etwa das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und die Ausprägung der Blasenkrebserkrankung. So sind jüngere Patientinnen und Patienten mit nicht-muskelinvasiven Tumoren oft schnell wieder genauso belastbar wie vor ihrer Erkrankung.3
Wichtig ist, auf sich selbst und den eigenen Körper zu hören. Ist der erste Schritt erstmal getan, ist jede Bewegung ein Gewinn. Und wenn es nur ein kurzer Spaziergang um den Block ist. Vielleicht findest du auch jemanden in deiner Nähe, der deine Sorgen kennt und mitkommt? Auch Selbsthilfegruppen treffen sich häufig, um gemeinsam Sport zu machen.
Die Checkliste bietet eine Orientierung, welche Symptome du ärztlich abklären solltest.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00016748
Quellen
¹ https://netzwerk-onkoaktiv.de/fuer-betroffene/#warum-bewegung-und-sport-bei-krebserkrankungen, zuletzt abgerufen am 11.05.2023.
² https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/sport-bei-krebs-so-wichtig-wie-.html, zuletzt abgerufen am 11.05.2023.
³ https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/harnblasenkrebs/behandlung-nichtinvasiv.php, zuletzt abgerufen am 11.05.2023.