Bitte beachten Sie, dass die folgenden Webseiten automatisch übersetzt wurden und aufgrund sprachlicher und kultureller Unterschiede Ungenauigkeiten und Fehler enthalten können. Die maschinelle Übersetzung dient als Orientierungshilfe, der Sinn der Inhalte wurde nicht gegengeprüft. Roche übernimmt keine Gewähr für die Genauigkeit, lückenlose Richtigkeit und Vollständigkeit der Übersetzung. Die Benutzung erfolgt auf eigenes Risiko. Bei Unstimmigkeiten zwischen der automatischen Übersetzung und dem Originalinhalt hat der Originalinhalt Vorrang. Bitte halten Sie bei Themen, welche die Therapie betreffen, immer Rücksprache mit Ihrem Arzt oder ihrer Ärztin.

Das K Wort - Diagnose Krebs
Sag Ja zum Leben!
Diagnose

Gebärmutterhalskrebs: Alles, was wichtig ist

In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Frauen, die an Gebärmutterhalskrebs erkranken, gesunken. Inzwischen wird Gebärmutterhalskrebs oft frühzeitig erkannt. Doch warum entsteht er eigentlich? Und welche Therapien gibt es? Wir beantworten wichtige Fragen rund um Gebärmutterhalskrebs.

Als Gebärmutterhalskrebs bezeichnen Fachleute einen bösartigen Tumor am unteren Ende der Gebärmutter, dem Gebärmutterhals. In der Fachsprache heißt der Tumor Zervixkarzinom. Er tritt seltener auf als andere Tumoren der Gebärmutter wie beispielsweise der Gebärmutterkörperkrebs.1,2 

Es gibt verschiedene Formen von Gebärmutterhalskrebs: Der Tumor kann entweder lokal begrenzt und noch nicht in das umliegende Gewebe eingewachsen sein oder bereits Metastasen gebildet haben (invasives Karzinom). Bei etwa sieben von zehn Frauen entsteht ein invasiver Tumor im Plattenepithelgewebe der Muttermundschleimhaut – das sogenannte Plattenepithelkarzinom. Geht der Krebs eher von einer höher gelegenen Stelle aus, am Übergang zwischen Gebärmutterkörper und -hals, handelt es sich um ein Adenokarzinom.1 

In Deutschland entdecken Ärztinnen und Ärzte fast zwei Drittel aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs in einem frühen Stadium. Das bedeutet, die Tumoren sind auf den Gebärmutterhals begrenzt. Breitet sich der Krebs aus, können sich Metastasen in den Lymphknoten bilden. Wenn der Tumor sich in andere Organe ausbreitet, sind meist Lunge, Leber oder Knochen betroffen.2

In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Frauen, die in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs erkranken, stark zurückgegangen. Ein Grund dafür sind die Früherkennungsuntersuchungen. Derzeit erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 4.640 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.1 Etwa zwei von 100 bösartigen Tumoren, an denen Frauen erkranken, betreffen den Gebärmutterhals.3

Das häufige in-situ-Karzinom wird meist im Rahmen der Früherkennung bei Frauen im Alter zwischen 35 und 40 Jahre festgestellt.

Im Durchschnitt sind betroffene Frauen 53 Jahre alt, wenn der Tumor entdeckt wird.  Bei etwa vier von zehn Frauen wird der Tumor bereits im frühen Stadium (Stadium I) entdeckt.1 

01

Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs

Zu Beginn macht Gebärmutterhalskrebs meist keine Beschwerden. Es gibt keine frühen und sicheren Anzeichen für diesen Tumor. Er braucht meist Jahre bis Jahrzehnte, um sich zu entwickeln. Wenn er eine gewisse Größe erreicht hat, können folgende Anzeichen auf Gebärmutterhalskrebs hinweisen: 

  • ungewöhnliche Blutungen, beispielsweise nach den Wechseljahren, außerhalb der Monatsblutung oder nach dem Geschlechtsverkehr 

  • Monatsblutungen, die länger als sieben Tage andauern 

  • riechender oder fleischwasserfarbiger Ausfluss aus der Scheide  

  • Schmerzen im Unterbauch oder Becken 

  • Schmerzen beim Stuhlgang oder Wasserlassen 

  • ungewöhnliche Schwellung an einem oder beiden Beinen  

  • Schmerzen in Flanken oder Rücken2 

TIPP: Wenn du solche Anzeichen bei dir bemerkst, ist es ratsam, deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufzusuchen und die Ursache abklären zu lassen. Oft können diese Anzeichen auch andere, harmlose Ursachen haben. Ein ärztliches Gespräch bringt Klarheit und kann Ängste nehmen. 

Ärztin und Patientin im Gespräch 
Ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt kann Klarheit bringen. 
© Andrei_r | istock

Ursachen und Risikofaktoren von Gebärmutterhalskrebs

Entscheidend für das Entstehen von Gebärmutterhalskrebs ist die Infektion mit bestimmten Viren, den sogenannten Humanen Papillomviren (HPV). Davon gibt es viele verschiedene Typen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass 65 bis 70 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs durch die HPV-Typen 16 und 18 hervorgerufen werden.3,4 

Fast immer geht Gebärmutterhalskrebs von einer HPV-Infektion aus, die schon lange zurückliegt. Die Viren werden beim Geschlechtsverkehr oder durch Hautkontakt im Intimbereich übertragen. Die meisten Frauen infizieren sich irgendwann im Laufe ihres Lebens, viele im Alter zwischen 20 und 30.5 Doch keine Sorge, meist verläuft die Infektion harmlos. Mehr als 90 von 100 Infektionen heilen von selbst und ohne Folgen aus.4 

Nur etwa drei Prozent der Frauen, die mit Papillomviren infiziert sind, erkranken tatsächlich an Gebärmutterhalskrebs. Dies geschieht dann, wenn die Infektion nicht nach ein bis zwei Jahren abheilt. Es kann dann zu dauerhaften Veränderungen in den Zellen kommen, aus denen in manchen Fällen zunächst Vorstufen von Krebs und daraus gegebenenfalls bösartige Tumoren entstehen können. Durchschnittlich dauert es zwischen 10 und 15 Jahren bis sich Gebärmutterhalskrebs entwickelt.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Bestimmte Frauen erkranken häufiger an Gebärmutterhalskrebs als andere. Ein Risiko besteht beispielsweise für:  

  • Frauen mit chronischen Infektionen und Viruserkrankungen, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden (z. B. Infektionen mit den HPV-Typen 16 und 18) 

  • Frauen, bei denen beim Abstrich Zellveränderungen oder bereits eine Krebsvorstufe festgestellt worden sind 

  • Raucherinnen 

  • Frauen, die bereits in sehr jungen Jahren Geschlechtsverkehr und häufig wechselnde Sexualpartner hatten 

  • Frauen, bei denen die körpereigene Abwehr durch Medikamente oder eine erworbene Immunschwäche (HIV-Infektion) verringert ist.

Eine Impfung kann vorbeugen

Eine Impfung gegen Humane Papillomviren kann HPV-Infektionen vorbeugen und damit auch den Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs. Die Impfung wirkt dann gut, wenn Frauen vorher noch nicht mit HPV infiziert waren. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut die Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen dafür die Kosten.6

TIPP: Nach heutigem Wissen ersetzt die HPV-Impfung nicht die Früherkennungsuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs. Du solltest also unbedingt auch die Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen.

02

Untersuchungen bei Gebärmutterhalskrebs

Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

In Deutschland kann jede Frau ab 20 Jahren jedes Jahr bzw. ab 35 Jahren alle drei Jahre kostenlos an einer Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs teilnehmen.7

TIPP: Nimm das Thema Früherkennung selbst in die Hand und sprich deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen beim nächsten Routinebesuch aktiv darauf an. Denn jeder Mensch ist selbst für die Vereinbarung von regelmäßigen Vorsorgeterminen verantwortlich. Krankenkassen informieren in der Regel nur alle fünf Jahre allgemein über mögliche Vorsorgeleistungen. 

Die Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs gehört zum gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm.Dazu gehört für Frauen ab 20 Jahren ein jährlicher Zellabstrich vom Gebärmutterhals, der sogenannte Pap-Test. Dafür werden Zellen vom Gebärmutterhals abgestrichen und anschließend in ein Labor geschickt. Dort werden sie eingefärbt und unter dem Mikroskop untersucht.

Bei Frauen ab 35 Jahren wird die Früherkennung auf Gebärmutterhalskrebs alle drei Jahre durchgeführt. Neben dem Pap-Test werden die Zellen vom Gebärmutterhals dabei auch auf Humane Papillomviren (HPV-Test) untersucht. Bei einem negativen Ergebnis ist das Risiko äußerst gering, in den nächsten Jahren an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

Bei einem positiven Ergebnis besteht ein erhöhtes Krebsrisiko. Dann sind weitere Untersuchungen notwendig und können Gewissheit bringen.

Frauenärztliche Untersuchung

Manche Frauen bekommen Angst, wenn sie glauben, sie könnten an Krebs erkrankt sein, und schieben eine medizinische Abklärung dann vielleicht immer wieder auf. Das ist zwar verständlich, doch es ist wichtig, sich untersuchen zu lassen. Denn je früher Gebärmutterhalskrebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen, geheilt zu werden.  

Besteht ein Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs, stehen verschiedene Untersuchungen an. Während der körperlichen Untersuchung tastet die Frauenärztin oder der Frauenarzt zunächst die Gebärmutter über die Bauchdecke und die Scheide ab. Anschließend wird ein Instrument (Spekulum) in die Scheide eingeführt und das Gewebe am Gebärmutterhals genau angesehen. Je nach Befund begutachtet die Ärztin oder der Arzt das Gewebe mit einer speziellen Lupe (Kolposkopie). Bei auffälligen Befunden werden während der Kolposkopie auch Gewebeproben (Biopsie) entnommen und anschließend in einem Labor untersucht.3

03

Diagnose von Gebärmutterhalskrebs

Bestätigt sich der Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs oder eine seiner Vorstufen, folgen weitere Untersuchungen. Ziel ist es herauszufinden, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat, ob Lymphknoten befallen sind und ob sich Metastasen gebildet haben. Weitere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) kommen zum Einsatz, falls sich der Tumor in tiefere Gewebeschichten ausgebreitet hat. Zusätzlich wird oft eine Bauchspiegelung gemacht, bei der Lymphknoten entnommen werden.3

Zusammenfassung

Folgende Fragen werden bei den weiteren Untersuchungen zur Abklärung der Diagnose beantwortet:

  • Wie groß ist der Tumor?
  • Ist der Tumor auf den Gebärmutterhals beschränkt?
  • Wenn nicht: Wie tief ist er in benachbarte Organe, Nerven oder Gefäße hineingewachsen?
  • Sind Lymphknoten an den Blutgefäßen im Becken oder entlang der Hauptschlagader befallen?
  • Hat der Tumor in entfernte Organe gestreut?3

Letztlich lässt sich mithilfe dieser Daten genau feststellen, in welchem Stadium sich der Tumor befindet (Staging). Daraus ergibt sich wiederum, welche Behandlung für dich am erfolgversprechendsten ist.3

04

Therapieplanung bei Gebärmutterhalskrebs

Die wichtigsten Therapieverfahren zum Behandeln von Gebärmutterhalskrebs sind Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie. Welche Behandlung im Einzelfall nötig ist, hängt vor allem davon ab, wie groß der Tumor ist, ob und inwieweit er sich ausgebreitet hat.

Operation

Ein wichtiges Verfahren zur Therapie von Gebärmutterhalskrebs ist die Operation. Das Ziel der Operation ist es, den Tumor vollständig zu entfernen. Das ist in der Regel möglich, wenn der Tumor noch keine Metastasen gebildet hat.3

Ist der Tumor noch in einem sehr frühen Stadium, reicht mitunter ein kleinerer Eingriff am Gebärmutterhals aus (Konisation). Dabei entfernt das Behandlungsteam unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose mit dem Tumor ein kegelförmiges Stück vom Gebärmutterhals.2

Hat der Tumor sich bereits in umliegendes Gewebe ausgebreitet, raten Ärztinnen und Ärzte in der Regel zu einer umfangreicheren Operation.3

Ziel einer Operation bei Gebärmutterhalskrebs ist es, Krebszellen vollständig aus dem Gewebe zu entfernen. 

Bei diesem Eingriff entfernet das Behandlungsteam die Gebärmutter komplett (Totalexstirpation) und mitunter auch den oberen Teil der Scheide und das Bindegewebe, das an die Gebärmutter angrenzt. Das genaue Ausmaß der Operation hängt auch von anderen Faktoren ab, zum Beispiel dem Alter der betroffenen Frau.3

Strahlentherapie

Eine zweite wichtige Therapieoption ist die Strahlentherapie. Wird der Tumor mit Strahlen behandelt (Radiotherapie), sollen diese die Tumorzellen zerstören. Die Strahlen, die dabei zum Einsatz kommen, lassen sich mit Röntgenstrahlen vergleichen, ihre Energie ist jedoch viel höher. Dadurch dringen sie besser und tiefer in das Gewebe ein. Für Menschen ist die Strahlung unsichtbar und nicht zu spüren, sie ist also schmerzfrei.3 

Das Ärzteteam bestrahlt die Gebärmutter entweder von außen über die Haut (perkutane Strahlentherapie) oder von innen über die Scheide (Brachytherapie).3

Bei der Behandlung achten Ärztinnen und Ärzte darauf, umliegendes Gewebe so gut es geht zu schonen. Manchmal lässt es sich jedoch nicht vermeiden, dass die Strahlen auch umliegendes Gewebe treffen. Daher können Nebenwirkungen wie Blasenprobleme, eine trockene Scheide oder eine Schleimhautentzündung entstehen.3 Frauen mit Gebärmutterhalskrebs erhalten in der Regel eine Strahlentherapie kombiniert mit einer Chemotherapie (Radiochemotherapie).

Chemotherapie

Eine Chemotherapie ist die Behandlung eines Tumors mit bestimmten Medikamenten, die im gesamten Körper wirken. 

Eine Chemotherapie zerstört Zellen, die sich schnell teilen. Die eingesetzten Medikamente (Zytostatika), hindern Zellen daran, weiter zu wachsen.3

Über den Blutkreislauf verteilen sich die Medikamente im ganzen Körper (systemische Therapie). Ein Nachteil ist dabei, dass die Medikamente auch gesunde Zellen angreifen, zum Beispiel Schleimhaut- und Haarwurzelzellen. Auch können sie belastende Nebenwirkungen haben, wie Übelkeit, Durchfall und Entzündungen.3

Möglich ist, sich in einer niedergelassenen onkologischen Praxis oder im Krankenhaus behandeln zu lassen. In der Regel werden den betroffenen Frauen die Medikamente über eine Infusion in die Vene verabreicht, manchmal aber auch als Tabletten. Eine Chemotherapie umfasst mehrere Zyklen. Das bedeutet, Betroffene erhalten die Medikamente in ganz bestimmten Abständen. In den Pausen dazwischen kann sich der Körper wieder erholen und die Medikamente abbauen. Wie lange eine Chemotherapie dauert, richtet sich danach, wie der Tumor auf die Behandlung anspricht und wie gut die betroffene Frau die Behandlung verträgt.3

Antikörpertherapie

Zusätzlich zur Chemotherapie setzen Ärztinnen und Ärzte auch andere Medikamente ein, sogenannte Antikörper, um Gebärmutterhalskrebs zu behandeln. Auch sie werden per Infusion verabreicht. Antikörper sind Teil der natürlichen Immunabwehr. Sie erkennen bestimmte Strukturen auf den Krebszellen und veranlassen das Immunsystem, die Krebszellen gezielt zu bekämpfen.3 

In der Regel kommt eine Antikörpertherapie bei einem Rückfall zum Einsatz oder wenn der Tumor sich ausgebreitet hat.3  

Immuntherapie

Wenn die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist, können Patientinnen auch eine Immuntherapie bekommen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Krebszellen bestimmte Merkmale besitzen, die den Medikamenten als Angriffsziel dienen können.9

05

Start der Therapie

Nachdem bei dir ein Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs bestand und dieser sich bestätigt hat, gilt es nun, die Erkrankung bestmöglich zu behandeln. Vielleicht steht dir die erste Operation noch bevor und du weißt noch gar nicht genau, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Vielleicht hast du die Operation auch schon hinter dir und jetzt steht eine Chemotherapie oder eine zielgerichtete Therapie an.   

Egal, an welchem Punkt du jetzt stehst, es wird vermutlich immer Höhen und Tiefen geben: Zeiten, in denen du dich besser fühlst und Zeiten, in denen es dir nicht so gut geht - Momente, in denen Fragen und Zweifel auftauchen können. Lass dir gesagt sein: Das ist völlig normal und du bist damit nicht allein. 

Bei Fragen, Bedenken oder anderen Problemen kannst du dich stets an dein Behandlungsteam wenden – es ist dein erster Anlaufpunkt in solchen Situationen.

In solchen Situationen ist der Austausch mit anderen Betroffenen und in Selbsthilfegruppen eine hilfreiche Unterstützung. Diese Menschen können nachvollziehen, wie es dir geht, und haben möglicherweise genau das gleiche auch schon mal erlebt. Kontaktdaten von Selbsthilfegruppen und weiteren hilfreichen Anlaufstellen findest du am Ende des Textes.  

Auch eine psychoonkologische Beratung kann dir helfen, mit deiner Erkrankung besser umzugehen. Frage bei deinem Behandlungsteam nach, es kann dir diese Form der professionellen Unterstützung vermitteln.   

© Pekic / iStock

TEASER

Mit Focus Me, der kostenlosen und rezeptfreien App, hast du die Möglichkeit, dich mit anderen Betroffenen zu vernetzen. Erfahre hier mehr >>>

06

Während der Therapie

Dein Behandlungsteam stimmt die Therapie mit dir auf deine individuelle Situation ab. Dabei werden auch mögliche Nebenwirkungen berücksichtigt und mit dem Nutzen einer Therapiemaßnahme abgewogen. Operation, Strahlentherapie, medikamentöse Therapie und Antikörpertherapien können ─ wie andere Therapien auch ─ Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Bereits im Vorfeld oder während der Therapie kannst du sie günstig beeinflussen, zum Beispiel durch Medikamente gegen Übelkeit. Nach dem Ende der Therapie klingen die Nebenwirkungen häufig ab.

Nebenwirkungen einer Operation

Eine Operation am Gebärmutterhals kann – wie jede andere Operation – Schmerzen, Infektionen, Blutungen oder Wundheilungsstörungen nach sich ziehen. Möglich ist auch, dass es durch den Verschluss von Blutgefäßen durch Blutgerinnsel zu einer Thrombose kommt. Wenn bei einer Operation vor der Menopause zusätzlich die Eierstöcke entfernt worden sind, werden bei der Frau schlagartig die Wechseljahre einsetzen.3 

Zudem kann eine Entfernung der Gebärmutter auch psychische Probleme zur Folge haben und sich negativ auf das Körpergefühl oder die Sexualität auswirken. Nach einer Entfernung von Lymphknoten im Becken oder in der Bauchhöhle kann es dazu kommen, dass Gewebeflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen kann und sich daraus ein Lymphödem entwickelt.3 

Nebenwirkungen der Strahlentherapie

Nach einer Strahlentherapie kann es zu Akut- und Spätfolgen kommen. Akutfolgen merkst du während oder direkt nach der Bestrahlung. Sie sind aber in den meisten Fällen nach ein paar Wochen wieder verschwunden. Hierzu gehören beispielweise eine schmerzhafte Reizung von Schleimhäuten in Scheide, Blase oder Darm, Durchfälle, Veränderungen beim Wasserlassen, Infektionen oder eine gerötete und brennende Bauchhaut.3

Spätfolgen können beispielsweise sein: Strahlenentzündungen mit Blutungen, eine Schwellung des Unterkörpers oder der Beine (Lymphödeme), eine gestörte Blasenfunktion, ein beeinträchtigter Schließmuskel des Darms oder auch eine verengte und trockene Scheide. Wenn sich die Eierstöcke im Bestrahlungsfeld befinden, können diese geschädigt werden und es können auch hier Wechseljahresbeschwerden auftreten.3 

Nebenwirkungen der Chemotherapie

Auch für eine Chemotherapie gilt – wie bei vielen anderen Medikamenten auch: Je mehr Wirkstoffe miteinander kombiniert werden, umso mehr Nebenwirkungen können auftreten. Außerdem verträgt jeder Mensch die einzelnen Medikamente etwas anders. Zu den häufigen Nebenwirkungen einer Chemotherapie gehören Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Haarverlust, Infektionen, Erschöpfung und Schwäche (Fatigue), Blutbildungsstörungen oder Nervenschäden.3

Nebenwirkungen einer Antikörpertherapie

Je nach eingesetztem Wirkstoff können in Folge einer Antikörpertherapie beispielsweise diese Nebenwirkungen auftreten: Bluthochdruck, Erschöpfung und Schwäche (Fatigue), Wundheilungsstörungen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Juckreiz, Hautausschläge oder Atem- und Kreislaufbeeinträchtigungen.2 

Mach dir nicht zu viele Gedanken! Viele der Nebenwirkungen können gezielt behandelt und gelindert werden. Sprich dein Behandlungsteam am besten darauf an.  

07

Prognose bei Gebärmutterhalskrebs

Vorstufen und frühe Stadien von Gebärmutterhalskrebs sind in der Regel gut behandelbar. Grundsätzlich hängen die Aussichten auf Erfolg einer Behandlung davon ab, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat. Kann beispielsweise während einer Operation der gesamte Tumor entfernt werden, sind die Chancen auf Heilung günstig. In weiter fortgeschrittenen Stadien oder bei einem Rückfall ist es weniger wahrscheinlich, dauerhaft geheilt zu werden.8

Allerdings hat sich die Aussicht von Frauen mit Gebärmutterhalskrebs zu überleben, in den vergangenen Jahrzehnten stark verbessert. Während zurzeit in Deutschland etwa 1.546 Frauen im Jahr daran sterben, waren es vor 30 Jahren noch mehr als doppelt so viele. Fünf Jahre nachdem der Krebs festgestellt wurde, leben noch ungefähr zwei Drittel der Frauen mit Gebärmutterhalskrebs (65 %). Vergleicht man die einzelnen Länder, so erkranken und sterben in jenen Ländern mit gut organisierten Früherkennungsprogrammen deutlich weniger Frauen an Gebärmutterhalskrebs als in Ländern, die keine Früherkennungsprogramme anbieten.1

08

Nachsorge bei Gebärmutterhalskrebs

Wenn die Behandlung erst einmal abgeschlossen ist, beginnt die Nachsorge. Dazu gehören regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Sie haben das Ziel, den Erfolg der Behandlung zu überprüfen und mögliche Rückfälle oder Folgen des Gebärmutterhalskrebses frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Betroffene Frauen werden nach dem Ende der Behandlung daher regelmäßig untersucht, zunächst in kurzen, danach in größeren Abständen.3

Zu einer Nachsorgeuntersuchung gehören eine Tastuntersuchung von Scheide und Enddarm, das Betrachten und Abtasten der inneren Geschlechtsorgane sowie ein Zellabstrich (HPV- und Pap-Test). Je nach Befund können auch weitere Untersuchungen sinnvoll sein. In einem ausführlichen Gespräch mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt geht es auch um psychologische Unterstützung und Beratung.3

TIPP: Nutze die Nachsorgetermine, um dich beraten zu lassen. Besprich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt Beschwerden und Themen, die dich bewegen. Das können Spätfolgen der Erkrankung sein, aber auch Ängste oder Probleme mit der Sexualität und Partnerschaft.

Paar genießt Zweisamkeit
Auch für den Umgang mit der Krebserkrankung in der Partnerschaft kann das Behandlungsteam Tipps geben.
© Simone Wave | Stocksy
09

Zusammenfassung

  • Einen bösartigen Tumor am unteren Ende der Gebärmutter bezeichnet man als Zervixkarzinom

  • In den letzten Jahrzehnten ist Gebärmutterhalskrebs in Deutschland stark zurückgegangen. Ein Grund dafür sind die Früherkennungsuntersuchungen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei circa 53 Jahren.

  • Meist lösen Humane Papillomviren (HPV) Gebärmutterhalskrebs aus. Eine HPV-Impfung kann HPV-Infektionen vorbeugen und damit auch den Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs. 

  • In Deutschland gibt es ein gesetzlich organisiertes Früherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs. Alle Frauen ab 20 Jahren können jedes Jahr kostenlos daran teilnehmen – ab 35 Jahren alle drei Jahre.

  • Die üblichen Therapieverfahren sind Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie sowie in einigen Fällen eine Antikörpertherapie. Auch eine Immuntherapie ist in bestimmten Fällen möglich.  

  • Frühe Stadien von Gebärmutterhalskrebs sind in der Regel gut behandelbar

10

Nützliche Adressen rund um das Thema Gebärmutterhalskrebs

Kontaktpersonen und Adressen kannst du auch vor Ort über den Kliniksozialdienst, deine Ärztin oder deinen Arzt erfragen. Hier findest du online wichtige Adressen rund um das Thema „Leben mit Gebärmutterhalskrebs“: 

Nützliche Adressen rund um das Thema Gebärmutterhalskrebs
Bundesverband der Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.

Motto: Hilfe zur Selbsthilfe, unterstützen, begleiten und informieren von Betroffenen.

https://www.frauenselbsthilfe.de/
Deutsche Krebsgesellschaft

Zertifizierte onkologische Zentren findest du hier:

https://www.oncomap.de/centers?selectedOrgan=Lymphom
Deutsche Krebshilfe

Die Krebshilfe informiert über aktuelle Entwicklungen

https://www.krebshilfe.de/
Krebsinformationsdienst

Das Deutsche Krebsforschungszentrum gibt umfassende Informationen rund um das Thema Krebs. Hier findest du auch Krebsberatungsstellen in deiner Nähe.

https://www.krebsinformationsdienst.de/service/adressen/krebsberatungsstellen.php

Inhaltlich geprüft: M-DE-00018923

Quellen

¹ https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Gebaermutterhalskrebs/gebaermutterhalskrebs_node.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

² https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Gebaermutterkoerperkrebs/gebaermutterkoerperkrebs_node.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

³ https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Patientenleitlinie_Gebaermutterhalskrebs_180-0012_2022.pdf, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

⁴ https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/gebaermutterhalskrebs/#c24213, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

⁵ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/gebaermutterhalskrebs/ursachen-und-risikofaktoren.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

⁶ https://www.gesundheitsinformation.de/gebaermutterhalskrebs.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

⁷ https://www.gesundheitsinformation.de/hpv-impfung-gegen-gebaermutterhalskrebs.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

⁸ https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen-meldungen/774/#:~:text=Berlin%2C%2022.,dem%20Alter%20von%2020%20Jahren, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

⁹ https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs/behandlung.php, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

¹⁰ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/gebaermutterhalskrebs/erkrankungsverlauf.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2023.

Diese Artikel könnten dich auch interessieren
Der Bestellung hinzugefügt