Krebsdiagnose: Positive Gefühle stärken
Wer an Krebs erkrankt, sieht sich plötzlich mit existenziellen Ängsten und Fragen konfrontiert: Warum gerade ich? Was passiert jetzt mit mir? Muss ich sterben? Nach dem ersten Schock geht es darum, sich positiv auf die neue Situation einzustellen – mit Tipps, wie das Leben etwas leichter werden kann.
Jeder Mensch reagiert anders
So unterschiedlich die Belastungen für Menschen mit Krebs sind, so unterschiedlich ist auch ihr Umgang damit. Eine für alle geeignete Strategie, anstehende Herausforderungen zu meistern, gibt es nicht. Jeder verarbeitet die Krankheit, von der Diagnose bis zur Nachsorge, auf seine eigene Art und Weise. Auch ein und derselbe Mensch mag in unterschiedlichen Phasen der Erkrankung anders reagieren. Manchmal mag es sinnvoll erscheinen, sich über Therapien zu informieren, ein anderes Mal kann es wichtiger sein, sich abzulenken oder sich mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen. Wichtig ist, ein neues Gleichgewicht zu finden. Denn wer Angst oder Schmerzen hat, verliert leicht den Blick fürs Positive.
Offen mit der Erkrankung umgehen
Oft wollen Menschen mit Krebs am liebsten verheimlichen, dass sie krank sind. Angehörige und Freunde wiederum sind häufig unsicher, ob sie Betroffene auf ihre Krankheit ansprechen sollen. Offen über die Krebserkrankung und Gefühle zu sprechen, ist meist hilfreich, auch wenn es schwerfällt. Das hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Erkrankung gemeinsam besser zu bewältigen.
Bewegung und Sport haben einen positiven Einfluss
Eine Krebserkrankung kostet viel Kraft. Wichtig ist, dem Körper Gutes zu tun. Bewegung und Sport haben einen positiven Einfluss auf den Verlauf einer Krebserkrankung. Zum Teil beginnen Betroffene schon im Krankenhaus damit, intensivieren die Bewegungstherapie in der Reha und können sie zuhause in Krebssportgruppen fortsetzen.
Eine so schwere Erkrankung wie Krebs, verbunden mit belastenden Therapien und teils bleibenden Einschränkungen, ist für viele eine völlig neue Erfahrung. In einer solchen Lebenssituation hilft es, sich in einer Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Gut ist, möglichst frühzeitig wieder an Aktivitäten mit Familie oder Freunden teilzunehmen und sich den eigenen Hobbies zu widmen. Auch lohnt es sich, gezielt positive Gedanken zu fördern
Tipps: So wird das Leben mit Krebs etwas leichter
- Verbringe deine Zeit mit Menschen und Dingen, die dir bisher Kraft und Hoffnung gegeben haben.
- Sprich mit anderen über deine Gefühle und Ängste. Wenn du nicht mit Angehörigen oder Freunden reden willst, kontaktiere Betroffene, beispielsweise in Selbsthilfegruppen.
- Denke daran, dass das Wichtigste an dir dein inneres Wesen ist, falls sich dein Aussehen durch die Behandlung verändert.
- Nimm dir viel Zeit für dich selbst.
- Beschäftige dich mit deiner Erkrankung und verdränge sie nicht. Doch gehe auch so weit wie möglich deinen bisherigen Interessen nach.
- Nimm die angenehmen Seiten des Lebens bewusst wahr und plane aktiv Dinge ein, die du gerne machst.
- Denke positiv an die Zukunft.
- Besprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt das weitere Vorgehen und frag nach, wenn dir etwas unklar ist.
- Orientiere dich an dem, was für dich selbst wichtig ist, nimm deine Bedürfnisse und Wünsche ernst.
- Nimm die Hilfe eines Psychoonkologen in Anspruch, wenn du deine Belastungen nicht allein bewältigst.
Quellen
¹ Deutsche Krebshilfe I Leben mit Krebs https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/mit-krebs-leben/ zuletzt abgerufen am 22.12.2020)
² Krebsinformationsdienst I Krankheitsverarbeitung https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/krankheitsverarbeitung/bewaeltigung.php (zuletzt abgerufen am 22.12.2020)