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Diagnose

Kopf-Hals-Tumore: Symptome, Diagnose und Therapie

Hier findest du alle wichtigen Informationen, die helfen können, Kopf-Hals-Tumore besser zu verstehen. Umfassende Informationen zu Diagnose und Behandlung unterstützen Patienten und Angehörige bei der Bewältigung dieser Diagnose.

Unter der Bezeichnung Kopf-Hals-Tumore werden mehrere verschiedene Tumorerkrankungen des Kopf- und Hals-Bereiches zusammengefasst. Sie unterscheiden sich nach dem Ort, an dem sie entstehen, und zusätzlich auch nach Art und Ausbreitung der Tumore selbst.

Unter Kopf-Hals-Tumoren werden im engeren Sinn Tumore des Rachens, des Kehlkopfes, der Lippe und der Mundhöhle aufgefasst.
Dazu zählen Tumore1

  • der Mundhöhle, d. h. Tumore von Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen, Speicheldrüsen
  • des Rachens (Pharynxkarzinom)
  • des Kehlkopfes (Larynxkarzinom)
  • der Nase
  • der Nasennebenhöhlen
  • des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse

90 Prozent der Kopf-Hals-Tumore entstehen in den Zellen der Schleimhaut von Mundhöhle, Zunge, Rachen und Kehlkopf. Diese nennt man Plattenepithelkarzinome.2 Adenokarzinome sind Tumore, die aus drüsenartigem Gewebe hervorgehen, und kommen seltener vor, ebenso wie Weichteiltumore (Sarkome), Hautkrebs (Melanome) und Lymphdrüsenkrebs (Lymphome).1

Tumore der Speicheldrüsen, der Schilddrüse, der Nase und der Nasennebenhöhlen treten nicht so häufig auf und werden aufgrund ihrer unterschiedlichen Entstehungsgeschichte oft innerhalb der Kopf-Hals-Tumoren gesondert behandelt.3,4,5 Nicht zu den Kopf-Hals-Tumoren gehören Krebserkrankungen der Augen und des Gehirns.2

Die Mehrheit der Kopf-Hals-Tumore sind Plattenepithelkarzinome. Sie entstehen in den Zellen der Schleimhaut von Mundhöhle, Zunge, Rachen, Schlund, Kehlkopf, Nasenrachen, der inneren Nase, der Nasennebenhöhlen, des Ohres, der Speicheldrüsen oder der Haut am Gesicht und Hals.2

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Wie häufig sind Kopf-Hals-Tumore?

Bösartige Tumore im Kopf-Hals-Bereich rangieren in der weltweiten Tumorrangliste unter den zehn häufigsten Krebserkrankungen. In Deutschland gibt es ca. 20-25.000 Neuerkrankungen pro Jahr.2  Mit ca. 5 % sind Plattenepithelkarzinome der Kopf-Hals-Region bei Männern in Deutschland der vierthäufigste Tumor. Seit 2011 haben die Neuerkrankungen beim Mundhöhlen- und Rachenkarzinom bei Männern abgenommen und bei Frauen leicht zugenommen.2

Am weitesten verbreitet sind Tumoren der Mundhöhle und des Rachens. In Deutschland erkrankten im Jahr 2020 etwa 9.000 Männer und 4.000 Frauen. Männer sind im Durchschnitt zwei bis drei Jahre früher betroffen als Frauen. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind sie durchschnittlich 63 Jahre, Frauen 66 Jahre alt.1,7 An Kehlkopfkrebs erkrankten im selben Jahr rund 2.700 Männer und 500 Frauen betroffen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 67 Jahren.8

Grafik von Kopf und Hals, wo Tumore auftreten können
© Das K Wort
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Ursachen und Risikofaktoren für Kopf-Hals-Tumore

Die wichtigsten Risikofaktoren für Tumore im Kopf-Hals-Bereich sind Rauchen und regelmäßiger hoher Alkoholkonsum. Vor allem bei Kehlkopfkrebs spielt Tabak eine wichtige Rolle: Vier von fünf Betroffenen mit einem bösartigen Tumor der Mundhöhle rauchen. Im Bereich Mundhöhle und Rachen ist eher der Alkoholkonsum zu beachten. Eine Kombination von Rauchen und regelmäßigem Alkoholkonsum in größeren Mengen ist besonders gefährlich.9

Raucherinnen und Raucher erkranken an Krebs der Mundhöhle und des Rachens je nach Zigarettenmenge bis zu sechsmal häufiger als nichtrauchende Menschen.8

Auch der Umgang mit bestimmten Schadstoffen wie Asbest, chrom- und nickelhaltige Farben und Lacken birgt ein Risiko für Kopf-Hals-Tumore, insbesondere im Nasenbereich.9
Faktoren wie UV- und radioaktive Strahlung, schlechte Mundhygiene, ein geschwächtes Immunsystem (zum Beispiel nach einer Organ- oder Knochenmarktransplantation) und chronische Verletzungen der Schleimhaut bergen ebenfalls ein Risiko, wenn auch deutlich geringer.9

Humanes Papillomvirus (HPV)

In den letzten Jahren ist ein neuer Risikofaktor dazu gekommen: Eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) im Kopf-Hals-Bereich ist mit dem Auftreten dieser Tumore verbunden. Humane Papillomviren sind der Auslöser verschiedener Krebsarten. Sie sind in erster Linie in Zusammenhang mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs bekannt. Dieses Virus (wie auch mehrere andere Viren) löst das Karzinom nicht aus, ist aber ein wichtiger Faktor.9

Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass eine Infektion mit bestimmten HPV-Serotypen bei der Entstehung von manchen Kopf-Hals-Tumoren, besonders bei Mundrachenkrebs (Oropharynxkarzinome), eine Rolle spielt. Derzeit ist ein Anstieg von Rachenkrebserkrankungen bei zunehmend jüngeren Patientinnen und Patienten zu beobachten, welcher mit der weltweit zunehmenden Infektionsrate mit HPV 16 in Zusammenhang gebracht wird. Auch in Deutschland steigt die Anzahl der Neuerkrankungen mit Rachenkrebs.9

Gegen HPV gibt es für Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren eine Schutzimpfung, die auch den Hochrisiko-Typ 16 abdeckt.10

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Symptome und Früherkennung von Kopf-Hals-Tumoren

Oft bemerken Betroffene anfangs nur wenig von dem Tumor. Die ersten Symptome können unspezifisch sein, und sich als Heiserkeit oder Schluckbeschwerden äußern. Hinzu kommt, dass die gefährdeten Patientinnen und Patienten selten zu einer Ärztin oder zu einem Arzt gehen und die Diagnose deshalb häufig erst spät gestellt wird. Nur Kehlkopf-Tumore – besonders wenn sie die Stimmbänder betreffen) fallen häufig früher wegen der einsetzenden Heiserkeit auf.11

Wird ein Tumor in der Kopf-Hals-Region frühzeitig erkannt und behandelt, sind die Aussichten auf Heilung gut.12

Die wichtigsten Warnzeichen

Tumore im Kopf- und Halsbereich können sich durch verschiedene Warnzeichen ankündigen, die abhängig vom Ort des Tumors sind. Folgende Symptome können auftreten:2-9

  • Schluckbeschwerden
  • (schmerzhafte) Schwellung
  • Fremdkörpergefühl im Hals
  • Veränderungen der Schleimhaut
  • Heiserkeit
  • anhaltendes Kratzen im Hals mit Zwang zum räuspern
  • Mundgeruch
  • chronischer Husten
  • blutiger Auswurf
  • nicht heilende Wunden
  • Atemnot
  • einseitige Nasenatmung in Verbindung mit Nasenbluten
  • Zahnlockerungen
  • Gesichtsschmerzen, Sehveränderungen und Taubheitsgefühl 

Sollte eines dieser Symptome für länger als drei Wochen anhalten, ist es ratsam, eine Facharztpraxis für HNO-Heilkunde aufzusuchen.  

Tumore im Bereich der Mundhöhle erkennen Fachärztinnen und Fachärzte häufig durch Veränderungen an der Schleimhaut. 

Krebsvorstufe: Leukoplakie

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt diese Erkrankung als „weiße, nicht abwischbare, keiner definierten Krankheit zuzuordnende Schleimhautveränderung“. Sie entstehen durch eine krankhafte Verdickung der äußersten Schleimhautschicht. Wenn du bei dir eine solche weiße Stelle bemerkst, solltest du unbedingt zu einer Ärztin oder zu einem Arzt gehen und abklären, ob sie harmlos ist oder nicht. Bei Leukoplakie besteht das Risiko, dass sich ein Mundhöhlenkarzinom entwickeln kann. Diese Vorstufe ist für eine HNO-Ärztin oder einen HNO-Arzt gut zu erkennen.9

04

Diagnose von Kopf-Hals-Tumoren

Besteht es ein Verdacht auf Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, wird deine Ärztin oder dein Arzt dich nach eventuellen Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholgenuss oder familiärer Vorbelastung fragen (Anamnese). Danach wird er dir Blut abnehmen und dich körperlich untersuchen und die einsehbaren Bereiche deiner Mundhöhle und deines Rachens genauer betrachtet und abgetastet. Mithilfe von Spiegeln können auch Teile der Nasenhöhle, des Ohres, tiefere Rachenbereiche sowie der Kehlkopf untersuchen werden. So kann deine Ärztin oder dein Arzt einen ersten Eindruck gewinnen.2,13

Endoskopie

Durch eine Spiegelung (Endoskopie) kann Gewissheit darüber erlangt werden, ob tatsächlich ein Tumor vorliegt und wenn ja, wie weit er sich schon ausgedehnt hat. Dabei werden deine oberen Luft- und Speisewege unter Narkose untersucht und gleichzeitig Gewebeproben (Biopsie) aus verdächtigen Bereichen entnommen. Diese werden anschließend mikroskopisch untersucht.13

Ultraschalluntersuchung 

Wenn der Tumor sich bereits über seinen Entstehungsort hinaus ausgebreitet hat, lassen sich mithilfe einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Halses vergrößerte Lymphknoten erkennen. Aus diesen verdächtigen Lymphknoten kann mit einer dünnen Nadel (Feinnadelpunktion) Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht werden.13

Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT)

Mit den bildgebenden Verfahren Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) kann die Ausbreitung des Tumors genau bestimmt werden. Sollten sich bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Organen gebildet haben, so können auch diese entdeckt werden.  

Im Gegensatz zur MRT können mit der CT die umliegenden Knochen beurteilt werden. Die MRT hat wiederum den Vorteil, dass die Betroffenen keine Röntgenstrahlung abbekommen. Selten kann auch eine Positronen-Emissions-Tomographie zum Einsatz kommen.13

Klassifikation der Tumore

Zusätzlich muss die Ärztin oder der Arzt wissen, wie bösartig der Tumor ist, wie weit und schnell er sich ausgebreitet hat und ob er bereits andere Bereiche oder Organe des Körpers erreicht hat. Dafür gibt es die international einheitliche TNM-Klassifikation.14

Infografik zur TNM-Klassifikation
Einteilung der Tumorstadien
© Das K Wort

Zusätzlich gibt das Grading Aufschluss über die Art des Tumorgewebes. Wichtig hierbei ist der Differenzierungsgrad – also wie sehr sich die Tumorzellen von den gesunden Körperzellen unterscheiden.14

  • G1 – gut differenziert (ähneln den gesunden Zellen, weniger bösartig)
  • G2 – mäßig differenziert
  • G3 – schlecht differenziert
  • G4 – nicht differenziert (ähneln den gesunden Zellen nicht mehr, sehr bösartig) 

Mithilfe dieser Informationen kann die Ärztin oder der Arzt beschreiben, wie weit der Krebs fortgeschritten ist. 

05

Therapie und Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren

Die systemische Behandlung eines Kopf-Hals-Tumors ist in der Regel gleich, egal, ob er in der Mundhöhle, in der Nase, im Rachen oder im Kehlkopf auftritt. Bei der Behandlung werden meist folgende Verfahren eingesetzt, häufig auch in Kombination:15

  • Operation
  • Bestrahlung
  • Chemotherapie 

Zunehmend werden auch neue Behandlungsverfahren wie die Immuntherapie angewendet. Wachstumshemmende Antikörper können das Therapiekonzept unterstützen. Fachärztinnen und Fachärzte für die verschiedenen Behandlungsformen werden gemeinsam ein Konzept entwickeln, das die Ergebnisse der Diagnose, die Größe, den Ort und die Ausbreitung des Tumors (TNM) sowie dein Alter und deinen Gesundheitszustand berücksichtigt.15

Die Entscheidung für die optimale Therapie für den Betroffenen wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz getroffen. Hier besprechen sich alle an der Tumorbehandlung beteiligten Fachdisziplinen (Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Strahlentherapie, Onkologie, Nuklearmedizin, Radiologie, Zahnheilkunde, Logopädie, Diätassistenz, Psychologie, Sozialarbeit etc.). An dieser wichtigen Besprechung kannst du meist auch als Patientin oder Patient teilnehmen, wenn du das möchtest. 

Operation

Ziel einer Operation ist es, den Tumor vollständig zu entfernen, um eine Heilung zu erreichen. Lymphknoten im Halsbereich werden, wenn sie mitbetroffen sind, ebenfalls entfernt. Je nach Lage des Tumors müssen Teile des Kiefers, der Zunge, des Mundbodens, der Wange oder des Rachens entfernt werden. Deshalb ist es wichtig, sich an der Therapieentscheidung und der Abwägung von Vor- und Nachteilen zu beteiligen.15

Natürlich spielt das äußere Erscheinungsbild sowie die Fähigkeit zu essen, zu sprechen und zu schlucken bei diesen Operationen eine wesentliche Rolle. Viele Veränderungen können mithilfe plastischer Chirurgie wieder rekonstruiert werden.15

Vor allem bei Kehlkopfkrebs wird versucht, den Kehlkopf möglichst zu erhalten, weil die Beeinträchtigungen nach der Operation erheblich sein können.15

Strahlentherapie 

Eine Strahlentherapie kann nach einer Operation (adjuvant) durchgeführt werden, wenn nicht der gesamte Tumor entfernt werden konnte oder wenn sich der Tumor bereits in Lymphknoten oder andere Organe ausgebreitet hat.15

Manchmal findet eine Bestrahlung auch vor der Operation (neoadjuvant) statt. Sie kann die Heilungsaussichten der Operation verbessern. In der Regel wird sie dabei mit einer Chemotherapie kombiniert (Radiochemotherapie).15

Kann ein Tumor aus medizinischen Gründen nicht operiert werden, ist die Strahlentherapie eine Option. Dabei wird sie mit einer Chemotherapie oder einer Antikörpertherapie kombiniert – entweder gleichzeitig oder nacheinander.15

Chemotherapie 

Zytostatika – auch Chemotherapeutika genannt – zerstören das Erbmaterial in den Tumorzellen oder greifen in den Zellteilungszyklus ein. Dadurch verlieren die Zellen ihre Fähigkeit sich zu vermehren und das Tumorwachstum wird gebremst oder im besten Fall sogar ganz gestoppt

Da die Medikamente über den Blutkreislauf transportiert werden, wirken sie in der Regel im gesamten Körper. Dadurch können auch Krebszellen erreicht werden, die sich bei Untersuchungen nicht zeigen und daher durch eine Operation oder Bestrahlung nicht gezielt behandelt werden können. 

Durch verschiedene Untersuchungen wie Bluttests, Gewebeproben und bildgebende Untersuchungen lässt sich beurteilen, ob ein Tumor auf die Chemotherapie anspricht. Ist dies nicht der Fall, kann man die Behandlung auf andere Wirkstoffe umstellen oder gegebenenfalls durch eine zielgerichtete Therapie ergänzen. 

Bei Kopf-Hals-Tumoren wird die Chemotherapie meist mit einer Strahlentherapie kombiniert. Allein kommt sie nur bei bereits metastasierten Tumoren oder bei Rückfällen (Rezidiv) zum Einsatz.15

Zielgerichtete Krebstherapie

Zielgerichtete Arzneimittel greifen in Abläufe ein, die für das Krebswachstum wichtig sind. Sie sind auf bestimmte Eigenschaften der jeweiligen Tumorzellen ausgerichtet: Sie können zum Beispiel gezielt die Zelloberfläche angreifen, Botenstoffe der Krebszelle abfangen oder die Signalwege der Krebszellen blockieren. Bei Kopf-Hals-Tumoren gibt es die Möglichkeit der EGF-Blockade. EGF ist der epidermale Wachstumsfaktor, welcher zur Vermehrung von Tumorzellen führt.15

Diese Art der Therapie wird intensiv erforscht. Ob eine zielgerichtete Krebstherapie bei dir erfolgversprechend ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und muss mit deinem Behandlungsteam besprochen werden.  

Krebsimmuntherapie

Statt die Krebszellen direkt anzugreifen, unterstützt die Krebsimmuntherapie das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen den Krebs. Bei Kopf-Hals-Tumoren wird die Krebsimmuntherapie bisher bei palliativen Therapieansätzen oder bei Rückfällen eingesetzt. Dabei kann sie auch mit einer Chemotherapie kombiniert werden (Immunchemotherapie).2

Ob für dich eine Immuntherapie infrage kommen kann, kann dein Behandlungsteam herausfinden – hierfür muss dein Tumor bestimmte Eigenschaften aufweisen.  

Gemeinsame Therapieentscheidung

Welche Therapiemethode in deiner individuellen Situation am sinnvollsten ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Du kannst die jeweiligen Möglichkeiten und Wünsche mit deinem Ärzteteam besprechen und dir den Therapieplan genau erklären lassen. Am Ende entscheidet ihr gemeinsam, welche Therapie für dich am meisten Erfolg verspricht.

06

Nebenwirkungen der Therapie bei Kopf-Hals-Tumoren

Wie bei jeder Therapie, so können auch bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren Nebenwirkungen auftreten. Häufig lassen sie nach Ende der Therapie nach oder können während der Therapie medikamentös behandelt werden. 

Nebenwirkungen der Strahlentherapie

Bei der Strahlentherapie werden die Tumorzellen durch die Strahleneinwirkung zerstört. Vor Beginn der Therapie solltest du die Zähne kontrollieren lassen, da diese durch die Bestrahlung in Mitleidenschaft gezogen werden können. Die Radiologin bzw. der Radiologe wird die Menge der benötigten Strahlen errechnen und diese werden dann portionsweise innerhalb mehrerer Wochen eingesetzt.16

Mögliche Nebenwirkungen sind:16

  • Entzündungen der Mundschleimhaut (Brennen, „Wund“-Gefühl, Essen ist schmerzhaft)
  • Schluckbeschwerden
  • Wenig Speichel, trockener Mund, da die Speicheldrüsen in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese können sich teilweise hinterher wieder regenerieren
  • Geschmacksverlust
  • Hautreizungen

Häufig ist eine Infektion mit HPV die Ursache für Krebserkrankungen des Mund-, Hals- und Rachenraums. In diesen Fällen schlägt die gängige Strahlen- und Chemotherapie meist gut an. Doch bei dieser Kombinationstherapie können schwere Langzeitnebenwirkungen auftreten, wie z. B. starke Schluck- und Sprachstörungen sowie Innenohr- oder Nierenschäden.17

Nebenwirkungen der Chemotherapie

Durch eine Chemotherapie werden auch gesunde Zellen in Mitleidenschaft gezogen, zum Beispiel die Zellen der Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt und im Mund, der Haarwurzeln und des blutbildenden Systems im Knochenmark. Dementsprechend zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie folgende Symptome: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Verstopfung, Appetitverlust, Entzündungen der Mundschleimhaut, Beschwerden beim Schlucken.​​​​​​​18

Viele Nebenwirkungen können durch begleitende Therapien gelindert werden.

07

Prognose bei Kopf-Hals-Tumoren

Wichtig für den Erfolg einer Therapie bei Kopf-Hals-Tumoren ist der Ort und das Stadium des Tumors. Auch mögliche Metastasen in den Halslymphknoten spielen eine wesentliche Rolle. Betroffene, deren Tumore durch HPV ausgelöst wurden, haben auch in einem fortgeschrittenen Stadium gute Chancen für einen teilweisen oder vollständigen Rückgang des Tumors. Vor allem mit der gängigen Chemo- und Strahlentherapie mit oder ohne vorausgegangene Operation. Der Grund: HPV-infizierte Kopf-Hals-Tumorzellen sterben schneller an den Folgen der Bestrahlung als andere Krebszellen.17

Entscheidend für die Prognose ist neben einer frühzeitigen Entdeckung des Tumors auch eine zeitnahe Behandlung.12

Durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte und der Verwendung moderner Therapien können viele Tumore auch in fortgeschrittenen Stadien geheilt oder über Jahre gut kontrolliert werden.

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Nachsorge bei Kopf-Hals-Tumoren

Die Diagnose Krebs kann die Lebensplanung plötzlich schwerwiegend verändern. In den Leitlinien zu Kehlkopfkrebs heißt es, dass zusätzlich zu den regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen die Betroffenen von Anfang an über Rehabilitations- und Unterstützungsmöglichkeiten durch Sozialdienst, Pflegepersonal, Selbsthilfegruppen, Logopädie und Physiotherapie informiert werden sollen.2,19

Dazu gehört auch die Rehabilitation der Stimme: Sind der Kehlkopf oder die Stimmbänder betroffen, müssen Schlucken und Sprechen häufig trainiert werden, bis es wieder richtig funktioniert. Vor allem der Verlust der Stimme hat weitreichende Folgen für die Betroffenen: Wenn die Verständigung eingeschränkt ist, fallen soziale Kontakte und damit auch die Möglichkeit zu arbeiten schwer. Häufig kommen dann sogenannte elektronische Sprechhilfen zum Einsatz.20

Die regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen dienen auch dazu, eventuell auftretende Metastasen oder einen Krankheitsrückfall frühzeitig zu erkennen. In welchen zeitlichen Abständen die Untersuchungen erfolgen, hängt dabei vom Tumor und deinem individuellen Rückfallrisiko ab.

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Zusammenfassung

  1. Unter Kopf-Hals-Tumoren werden verschiedene Tumore zusammengefasst. Dazu zählen Tumore der Mundhöhle (Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen, Speicheldrüsen), des Rachens, des Kehlkopfes, der Nase, der Nasennebenhöhlen und des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse.
  2. Der wichtigste Risikofaktor für Krebs im Kopf-Halsbereich ist das Rauchen. Vier von fünf Patienten mit einem bösartigen Tumor der Mundhöhle rauchen. Alkohol verstärkt die negativen Wirkungen des Rauchens zusätzlich. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) bei der Entstehung von Kopf- und Halstumoren ebenfalls eine Rolle spielt.

  3. Der Therapieerfolg ist im Wesentlichen abhängig vom Ort des Auftretens und dem Stadium des Tumors. Mit neuen, modernen Therapien und der Zusammenarbeit von Fachärztinnen und Fachärzten (Kopf-Hals-Chirurgie, Strahlentherapie, Onkologie, Pathologie, Radiologie, Nuklearmedizin) können viele Tumore geheilt oder auf Jahre zurückgedrängt werden.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00023424

Quellen

¹ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/kopf-hals-tumoren/definition-und-haeufigkeit.html, zuletzt abgerufen am 27.03.2024.

² Onkopedia-Leitlinie | Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinome, Stand Oktober 2022;3-7. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/kopf-hals-plattenepithelkarzinome/@@pdf-latest?filename=kopf-hals-plattenepithelkarzinome.pdf, zuletzt abgerufen am 28.03.2024.

³ https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/speicheldruesenkarzinome/@@guideline/html/index.html, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

⁴ https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Schilddruesenkrebs/schilddruesenkrebs_node.html, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

⁵ https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/krebsarten_node.html, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

⁶ https://www.journalonko.de/news/medizin/kopf-hals-tumoren-praezisere-diagnose, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

⁷ https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Mundhoehle_Rachenkrebs/mundhoehle_rachen_node.html, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

⁸ https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Kehlkopfkrebs/kehlkopfkrebs_node.html, zuletzt abgerufen am 27.03.2024.

⁹ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/kopf-hals-tumoren/ursachen-und-risikofaktoren.html, zuletzt abgerufen am 27.03.2024.

¹⁰ https://healthcare-in-europe.com/de/news/rachenkrebs-ursachen-fuer-unguenstigen-verlauf-aufgeklaert.html, zuletzt abgerufen am 27.03.2024.

¹¹ https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-jugendliche-12-17-jahre/hpv-humane-papillomviren/, zuletzt abgerufen am 27.03.2024.

¹² https://www.krebsliga.ch/ueber-krebs/krebsarten/kehlkopfkrebs-larynxkarzinom, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

¹³ https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/rachen-kehlkopf-krebs, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

¹⁴ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/kopf-hals-tumoren/diagnose.html, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

¹⁵ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/klassifikation-von-tumoren-tnm-.html, zuletzt abgerufen am 27.03.2024.

¹⁶ https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/kopf-hals-tumoren/therapie.html, zuletzt abgerufen am 28.03.2024.

¹⁷ https://www.kopf-hals-mund-krebs.de/kopf-hals-mund-krebs/therapie/, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

¹⁸ https://healthcare-in-europe.com/de/news/kopf-hals-tumoren-schonender-behandeln.html, zuletzt abgerufen am 28.03.2024.

¹⁹ https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/chemotherapie/nebenwirkungen.php, zuletzt abgerufen am 28.03.2024.

²⁰ https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Krebs-im-Rachen-und-Kehlkopf_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf, zuletzt abgerufen am 02.09.2025.

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