Dein Medikament – Infos digital abrufen
Je mehr du über deine Therapie weißt, umso besser – das gilt auch für die Nebenwirkungen deiner Medikamente. Du bist dabei nicht auf Broschüren oder Beipackzettel angewiesen: Informationen zu den Krebsmedikamenten kannst du jederzeit online abrufen.
Medikamenteninfo per Beipackzettel – Pflichtlektüre online leicht gemacht
Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Hinweise zur richtigen Anwendung – es ist gibt eine Vielzahl relevanter Anwenderinformationen rund um dein Medikament. Diese findest du auf dem zu jedem Medikament gehörenden Beipackzettel – in Deutschland ist das Pflicht. Allerdings bekommst du die Infos zu den Medikamenten nicht unbedingt bei jeder Therapieform zu sehen. Bei einer Chemotherapie in der Klinik kümmert sich zum Beispiel das Fachpersonal um alle Details und du hast, anders als bei der häuslichen Therapie, keinen Beipackzettel zur Hand. Außerdem ist die Aufbereitung der Informationen oft nicht besonders nutzerfreundlich, weshalb es viele Patientinnen und Patienten mit dem Lesen der Beipackzettel nicht so genau nehmen.1 Aber auch ohne den Beipackzettel zur Hand zu haben, gibt es alle Informationen online über diese beiden Websites:
Beipackzettel jederzeit online abrufen:
www.gebrauchsinformation4-0.de
oder per App: Android Play Store oder Apple App Store
Auf den genannten Webseiten findest du die Gebrauchsinformation vieler Medikamente. Oder du nutzt ganz einfach die App: Mit der Smartphone-Kamera kannst du den Barcode auf der Medikamentenpackung einscannen und sofort springt der aktuelle Beipackzettel auf.
Einfache Suchfunktion
Über die Suchfunktion auf Gebrauchsinformation4-0 gelangst du schnell und bequem zu deiner Medikamenteninfo – auch ohne umständliches Eintippen des Namens: Wenn du auf das Firmenlogo eines Pharmaherstellers klickst, erhältst du eine alphabetische Liste aller gespeicherten Medikamente dieses Unternehmens. Unter PatientenInfo-Service erfolgt die Suche über die PZN-Nummer, die auf der Packung jedes Medikaments zu finden ist.
Beipackzettel zum Vorlesen
Ein Zusatzplus gegenüber dem Original-Beipackzettel ist die Möglichkeit, sich die gewünschten Informationen groß zu zoomen, so dass man sie problemlos lesen kann. Alternativ kannst du dir die Informationen zu deinem Medikament auch vorlesen lassen. Beide Webseiten bieten diesen Service an.
Nebenwirkungen feststellen und melden
Mögliche Nebenwirkungen sind ein wichtiges Thema bei Krebstherapien. Lass dich trotzdem nicht von den teilweise langen Auflistungen auf Beipackzetteln abschrecken. Nutze den Beipackzettel in erster Linie, um herauszufinden, ob Beschwerden, die du bei dir selbst beobachtest, etwas mit der Krebsbehandlung zu tun haben könnten. Ergibt sich der Verdacht, dass es sich um Nebenwirkungen handeln könnte, dann kontaktiere bitte zeitnah dein Behandlungsteam.
Um Nebenwirkungen auf die Spur zu kommen, kann es hilfreich sein, die Beobachtungen in einem Tagebuch zu protokollieren. Das ist auch hinsichtlich der offiziellen Meldung von Nebenwirkungen zu empfehlen: Die Aufsichtsbehörde, die für Nebenwirkungen zuständig ist, ist das Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte, kurz BfArM. Dort kann man Nebenwirkungen jederzeit melden.2
Das ist unter anderem deshalb wichtig, weil in klinischen Studien – die eine Voraussetzung für die Zulassung von Medikamenten sind – seltene Nebenwirkungen möglichweise nicht aufgetreten sind. Aber auch nach der Markteinführung werden Medikamente weiter beobachtet. Verdachtsmeldungen zu Nebenwirkungen werden vom BfArM und vom PEI (Paul-Ehrlich-Institut) sehr ernst genommen und als Risikosignale bewertet. Je früher und detaillierter das Bundesinstitut informiert wird, umso besser. Meldungen über Nebenwirkungen machen oft Ärztinnen, Arzte, Apothekerinnen oder Apotheker - du kannst dich aber auch selbst an das Bundesinstitut wenden.
Auf der BfArM-Homepage gelangst du per Klick auf „Nebenwirkungen melden“ zu der gemeinsamen Datenbank von BfArM und Paul-Ehrlich-Institut. Dort gibt es ein speziell für Verbraucher konzipiertes Meldeformular.
Wechselwirkungen kennen
Krebstherapien sind oft Kombinationstherapien, bei denen mehrere Medikamente gleichzeitig angewendet werden. Dabei kann es zu Wechselwirkungen kommen: Zum Beispiel kann ein Medikament die Aufnahme eines anderen Medikaments behindern, so dass dessen Wirksamkeit herabgesetzt wird. Auch können Nebenwirkungen durch Interaktionen verschiedener Medikamente verstärkt werden. Durch Dosisanpassung und unterschiedliche Einnahmezeiten lassen sich solche Wechselwirkungen reduzieren, ganz verhindern lassen sie sich manchmal nicht. Generell dürfen solche Anpassungen niemals ohne Absprache mit deinem Behandlungsteam vorgenommen werden.
Fällt dir während der Behandlung etwas Ungewöhnliches auf, kannst du im Beipackzettel nachsehen, ob eventuell Wechselwirkungen zwischen deinen Medikamenten dahinterstecken könnten. Übrigens: Auch freiverkäufliche Medikamente einschließlich pflanzlicher Mittel, Nahrungsergänzungsmittel und Früchte wie zum Beispiel Grapefruits können mit Krebsmedikamenten wechselwirken. Das solltest du im Blick haben. Am besten sprichst du immer erst mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, bevor du dir ein Arzneimittel ohne Rezept besorgst.
Der Beipackzettel informiert auch über mögliche Einflüsse von Nahrungsmitteln auf die Wirksamkeit und Verträglichkeit des jeweiligen Medikaments. Zum Beispiel können Zitrusfrüchte unter Umständen die Wirksamkeit einer Chemotherapie beeinträchtigen.
Fragen zur Krebstherapie mit Roche Medikamenten?
Du möchtest mehr zur deiner Krebstherapie im Zusammenhang mit Roche Medikamenten erfahren? Dann kannst du dich gerne an unser Medical Information Team wenden. Apothekerinnen und Apotheker beantworten hier deine Fragen zur Anwendung, Wirksamkeit oder der pharmazeutischen Qualität kompetent, zeitnah und auf der Basis wissenschaftlicher Studien.
Unser Medical Information Team erreichst du
Mo. - Fr. von 9 - 18 Uhr unter der Telefonnummer: (07624) 14- 2015*
*Je nach Vertrag fallen die üblichen Festnetz- oder Mobilfunk- Gebühren an.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00016399
Quellen
¹ https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/warum-sich-der-blick-in-den-beipackzettel-lohnt-a-1275551.html, zuletzt abgerufen am 02.5.2023.
² https://www.bfarm.de/DE/Buergerbereich/_node.html, zuletzt abgerufen am 02.5.2023.