Mit Tai-Chi die Fatigue bei Krebs besiegen
Erschöpft, müde, ohne Energie – und Schlaf macht es nicht besser? Wenn dir diese Symptome bekannt vorkommen, hast du – wie viele Krebspatient:innen – vielleicht eine sogenannte Fatigue. Die asiatische Kampfkunst Tai-Chi kann helfen, diesen Erschöpfungszustand zu lindern.
Du musst der Fatigue das Feld nicht kampflos überlassen. Mit der traditionellen Kampfkunst Tai-Chi kannst du diese Nebenwirkung einer Krebserkrankung in Schach halten.
Kampf der Fatigue – du kannst nur gewinnen
Eine aktuelle Studie hat jetzt gezeigt, wie wirksam Tai-Chi bei einer tumorbedingten Fatigue ist. Eines der Ergebnisse ist, dass viele Fatigue-Patient:innen bereits von einem achtwöchigen Tai-Chi-Kurs profitierten. Im Vergleich zu anderen therapeutischen Ansätzen wie Walking oder Stretching sowie psychologischer Unterstützung linderte Tai-Chi die Symptome der Fatigue deutlich besser.1 Ob Tai-Chi auch über einen längeren Zeitraum hilfreich ist, wird noch weiter erforscht.
Spüre deine Lebensenergie!
In China ist Tai-Chi Volkssport: Viele Chinesen praktizieren die 20 einfachen Übungen dieser Bewegungsabfolge bereits am frühen Morgen, um ihre Lebensenergie zu harmonisieren. Die einzelnen Übungen des Tai-Chi, auch Formen genannt, werden sehr langsam und in fließenden Bewegungen ausgeführt. Dabei wird eine traditionelle Abfolge eingehalten. Dieser „Zeitlupentanz“ gehorcht einer fast magisch anmutenden Choreografie und fördert Konzentration und Beweglichkeit. Die positive gesundheitliche Wirkung gilt inzwischen als sicher: Tai-Chi kann zu physischer wie auch psychischer Entspannung beitragen.2
Tai-Chi vermittelt innere Ruhe
Schlaflosigkeit und nächtliche Grübeleien belasten Krebspatient:innen häufig. Doch schlechter Schlaf kann eine Fatigue auslösen oder verstärken. Studien haben belegt, dass Brustkrebspatientinnen von Tai-Chi ähnlich stark profitierten wie von einer Verhaltenstherapie. Beide Therapieansätze verhalfen etwa jeweils der Hälfte der Teilnehmerinnen zu besserem Schlaf.3
Darüber hinaus fördert Tai-Chi das Immunsystem und reguliert den für Stress zuständigen Cortisolspiegel sowie den Blutdruck.5 Die Mischung aus Bewegung und Meditation kann chronischen Erkrankungen wie Rückenbeschwerden, chronischer Bronchitis und Atemwegserkrankungen vorbeugen.6 Die ruhige und tiefe Atmung während der Übungen entspannt nicht nur Körper und Geist, sondern versorgt deine Organe mit viel Sauerstoff.
Tai-Chi erlernen
Um Fehlbelastungen zu vermeiden, solltest du Tai-Chi sorgfältig erlernen. Kurse findest du zum Beispiel in der Volkshochschule oder bei Sportvereinen. Es gibt aber auch spezielle Tai-Chi-Schulen. Adressen vermittelt der Deutsche Dachverband für Quigon und Taijiquan. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten, deswegen lohnt es sich, nachzufragen. Auch Tai-Chi-Apps eignen sich gut, um dieses Bewegungsprogramm zu Hause oder auch auf Reisen zu praktizieren.
Jährlich am 29. April ist weltweiter Tai Chi-Tag. Viele Tai-Chi-Schulen laden dann zu einem kostenlosen Schnuppertraining ein. Informiere dich in Deiner Stadt!
Inhaltlich geprüft: M-DE-00022785
Quellen
¹ https://www.springermedizin.de/ameliorative-effects-of-tai-chi-on-cancer-related-fatigue-a-meta/15552816?fulltextView=true, zuletzt abgerufen am 28.06.2022
² https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/gesundheit/taichi-meditation-kampfkunst-entspannung100.html, zuletzt abgerufen am 28.06.2022
³ https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/75705/Brustkrebs-Tai-Chi-lindert-therapiebedingte-Schlafstoerungen, zuletzt abgerufen am 28.06.2022
⁴ https://www.springermedizin.de/ameliorative-effects-of-tai-chi-on-cancer-related-fatigue-a-meta/15552816?fulltextView=true, zuletzt abgerufen am 28.06.2022
⁵ https://www.tk.de/techniker/magazin/sport/basics/tai-chi-2007512, zuletzt abgerufen am 28.06.2022
⁶ https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/-74fddf38c7/, zuletzt abgerufen am 28.06.2022
⁷ http://www.welttaichitag.de/, zuletzt abgerufen am 28.06.2022