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Psychoonkologie

Psychoonkologische Beratung während der Brustkrebstherapie

Hanna Bohnenkamp ist Diplom-Psychologin und Psychoonkologin (WPO/DKG). In Frankfurt leitet sie die Psychosozialen Krebsberatungsstellen der Hessischen Krebsgesellschaft e. V. Im Experteninterview erklärt sie, wie Betroffene und Angehörige bei einer Brustkrebstherapie von psychoonkologischer Unterstützung profitieren können.

Was sind in Ihren Augen die häufigsten Anliegen von Menschen mit Brustkrebs?

Hanna Bohnenkamp: Es geht am Anfang vor allem um Orientierung. Welche Schritte sind wann zu gehen? Wie finde ich einen Umgang mit der Situation? Wie begegne ich der Angst? Welche Therapien sind die richtigen? Mit welchen Nebenwirkungen und Folgen sind sie verbunden? Im weiteren Verlauf stellt sich die Frage der Bewältigung der Alltagsanforderungen. Oftmals gehen Krebserkrankungen mit Veränderungen in der Familienstruktur und neuen Aufgabenverteilungen einher. Der Umgang mit Partnerin bzw. Partner und Kindern und auch die berufliche Situation beschäftigen viele Betroffene. Hier ist es wichtig, Perspektiven zu schaffen.

Wie können Sie Betroffenen und Angehörigen in einem Erstgespräch helfen? Welche Angebote bietet die Psychoonkologie?

Hanna Bohnenkamp: Wir versuchen zusammen mit der betroffenen Person, die Situation erst einmal zu sortieren. Gemeinsam entwickeln wir Strategien für den Umgang mit der Erkrankung. Eine psychoonkologische Beratung bietet auch immer einen Schutzraum. Hier können jede Befürchtung, jede Angst und andere belastende Gefühle geäußert werden. Wir vermitteln aber auch ein Verständnis für die eigenen Reaktionen. In der Achterbahn der Gefühle sind viele oft verunsichert. Sie weinen und erkennen sich selbst nicht wieder. Wir erklären dann, dass es eine außergewöhnliche Belastung ist und ihre Reaktionen eben „normal“ sind.

Auch mit den eigenen Eltern, mit Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder Bekannten gilt es, einen Umgang zu finden. Was empfehlen Sie für die Kommunikation?

Hanna Bohnenkamp: Wir empfehlen, sich genau zu überlegen, wem man sich gut anvertrauen kann und möchte. Die beste Freundin ist eine andere Person als ein Bekannter. Meist ist es gut, den anderen zu erklären, wie es einem geht und was genau man sich als Unterstützung wünscht. Das Gegenüber weiß dies oft nicht. Es ist umgekehrt auch gut zu sagen, was möglicherweise zu viel ist. Eine Verabredung kann lauten: „Komm gern vorbei, aber vielmehr als eine Stunde schaffe ich heute nicht.“ Wir helfen dabei, solche Gespräche zu erlernen und gemeinsam nach Lösungswegen zu suchen.

Wie können Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Bekannte die betroffene Person besonders hilfreich unterstützen und ihr Kraft geben?

Hanna Bohnekamp: Der Erkrankten zu signalisieren „du bist mir wichtig“, „ich bin da und höre dir zu“ oder Ähnliches sind gute Wege Zuwendung und Anteilnahme zu zeigen. Oft wird es auch als hilfreich empfunden, wenn konkrete Unterstützung angeboten wird wie zum Beispiel „Soll ich die Kinder abholen?“, „Kann ich euch Einkäufe vorbeibringen?“ oder „Kann ich etwas für Dich erledigen?“. Angehörige und Freundinnen und Freunde können ruhig nachfragen, was die Erkrankte gut gebrauchen kann, was sie sich wünscht. Jeder Mensch ist anders, und Bedürfnisse können sich durch eine Krebserkrankung ändern. So kann ein beliebtes Freundinnen-Wochenende durch die Erkrankung als zu viel empfunden werden. Während sich manche viel Ablenkung wünschen, suchen andere Ruhe und Natur. Wovon wir abraten sind Ratschläge. Zudem werden Aussagen wie „Kopf hoch!“ oder „Glaub an das Positive!“ oft als unpassend erlebt.

Viele Betroffene beschäftigen auch die Themen Partnerschaft und Sexualität sowie Kinderwunsch. Was sind die häufigsten Fragen?

Hanna Bohnekamp: Ein Kinderwunsch ist vor allem für Frauen bis 45 Jahre ein großes Thema. Sie möchten klären, ob die Familienplanung auch noch nach der Therapie möglich sein wird. Aber auch die Sexualität kann sich durch eine Brustkrebserkrankung verändern. Schmerzen durch eine ausgetrocknete und gereizte Schleimhaut und/oder Libidoabnahme können die Sexualität beeinträchtigen. Manche Frauen befürchten, ihren Partner durch diesen „Rückzug“ zu verlieren. Gespräche fallen bei diesem sensiblen Thema oft schwer. Dabei regen wir dazu an, mit der Partnerin oder dem Partner über die Sexualität ins Gespräch zu kommen und damit vielleicht auch neue Beziehungsqualitäten zu entdecken und die Beziehung weiterzuentwickeln. Paare können unsere Beratung auch zu zweit wahrnehmen.

Welche Spätfolgen einer Brustkrebserkrankung sind besonders belastend? Wie kann die Psychoonkologie hier helfen?

Hanna Bohnekamp: Die sichtbaren körperlichen Veränderungen wie beispielsweise der Haarverlust oder die Veränderungen durch Operationen der Brust belasten viele. Für Frauen ist es schwer, damit zurechtzukommen und diesen Anpassungsprozess zu erleben. Auch ein bestehender und unerfüllbarer Kinderwunsch kommt in der Beratung oft zur Sprache. Müdigkeit und Erschöpfungszustände („Fatigue“) oder eine verminderte Stressresistenz gehören zu den vielbeschriebenen Spätfolgen. Die größte Belastung stellt jedoch meist die Angst vor einer Wiedererkrankung dar.

Krankheitsfrei heißt nicht immer sorgenfrei. Was raten Sie Betroffenen für die Rückkehr ins Leben und für ein Wiedererlangen von Normalität und Alltag?

Hanna Bohnekamp: Eine „Normalität“ wie vor der Erkrankung gibt es so nicht mehr. Der Alltag ist ein anderer geworden. Wir helfen dabei, die Erwartungen realistisch einzustellen. Bei der Krankheitsverarbeitung geht es nicht darum, nie wieder Angst zu haben, sondern vielmehr, einen annehmbaren Umgang mit der Angst zu erlernen. Es sind neue Wege, die gegangen werden. Dafür können wir im Beratungsgespräch eine Art Starthilfe leisten. Häufig öffnen sich sogar neue Türen im Leben der Betroffenen. Viele erfahren beispielsweise die Bedeutung von Selbstfürsorge. Wie schaffe ich es, gut für mich zu sorgen und mir auch in Zukunft meine Freiräume im Alltag zu schaffen? Eine psychoonkologische Beratung kann auch diesbezüglich eine große Stütze sein und Möglichkeiten aufzeigen.
Ein Anzeichen, an dem ich erkenne, dass sich eine betroffene Person stabilisiert und einen guten Weg in ihrem veränderten Leben gefunden hat, ist, wenn der Alltag anfängt, wieder zu einer Art „Routine“ zu werden.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00022651

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