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Das K Wort - Diagnose Krebs
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K wie Karmakenner: Schuldgefühle bei Krebs

Die Schuldzuweisungen, die sie nach ihrer Diagnose erhielt, kosteten Nicole Kultau genauso viel Kraft wie die Krebserkrankung selbst. Von diesen vermeintlich wohlmeinenden Menschen hat sie sich deshalb distanziert und will Euch Mut machen, das Gleiche zu tun. Ihr Wort mit K ist deshalb Karmakenner!

Kaum hatte ich meine Diagnose Brustkrebs erhalten, schon meinten die Ersten aus meinem Umfeld mir mitteilen zu müssen, dass sie die Gründe kennen würden, warum ausgerechnet ich krank geworden sei. Die Argumentation reichte von: „Ich hätte Probleme mit meinem „Frausein“ oder „zu viel Stress in meinem Leben“ über „Ich hätte generell etwas falsch gemacht“ bis hin zu „Ich müsste in meinem vorherigen Leben etwas sehr Schlimmes verbrochen haben“.

Solche und ähnliche Schuldzuweisungen erreichten mich ungefiltert, während ich um mein Leben und meine Zukunft kämpfte. Sie kosteten mich eine enorme Kraft und lösten einen unfassbar großen Kummer aus. Der führte unter anderem dazu, dass ich mich aus Selbstschutz von so manchen wohlmeinenden Menschen distanzierte.

Krebs entsteht, weil sich Zellen unkontrolliert teilen

Wenn ein Mensch an Krebs erkrankt, dann, weil sich Zellen unkontrolliert in seinem Körper teilen und entsprechende Schutzmechanismen nicht mehr wirken. Je älter ein Mensch wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus diesen Zellen Krebs entwickelt. Rund fünf Prozent der Krebserkrankungen liegt eine genetische oder familiäre Vorbelastung zu Grunde. 30 bis 40 Prozent der Krebserkrankungen könnten durch einen gesunden Life-Style vermieden werden, wobei ein achtsamer Life-Style kein Garant dafür ist, gesund alt zu werden. Krebs existiert seit den Anfängen der Menschheit und wurde auch in Steinfossilien nachgewiesen.

Offene Hand mit rosafarbener Münze, auf der „Sei mutig“ steht.
Mutig und offen mit der Krebserkrankung umgehen
© Malte Joost
Nicole Kultau lächelt in die Kamera.
Nicole Kultau steht trotz ihrer Krebsdiagnose selbstbewusst im Leben
© Malte Joost

Krebs ist meist einfach nur unglaubliches Pech

Einem Menschen die Schuld an seiner Krebserkrankung zuzuweisen, lässt einen Schwerkranken alleine und einsam zurück. Zu viele von ihnen plagen sich ohnehin mit Schuldgefühlen, denken über vermeintliche Verfehlungen nach oder stellen sich die Frage aller Fragen: „Warum ich?“. In unserer Gesellschaft wollen wir alles kontrollieren und unser Leben bestmöglich optimieren. Aber das gelingt uns nun mal nicht immer, weil sich manches einfach unserer Kontrolle entzieht. Meistens ist Krebs für den Betroffenen und seine Familie einfach nur eins – unglaubliches Pech…

„Belastet Euch nicht mit Schuldgefühlen!“

Ich möchte Euch Mut machen, Euch von den Karmakennern in Eurem Leben zu distanzieren. Verweist sie selbstbestimmt und gegebenenfalls mit Humor in ihre Schranken. Das Recht dazu habt Ihr! Belastet Euch nicht mit Schuldgefühlen, die Euch wertvolle Energien kosten. Versucht, Euch von ihnen freizumachen. Ihr werdet keinen Sinn in ihnen finden. Konzentriert Euch auf Menschen und Momente, die Euch Kraft und Mut auf Eurem Weg schenken. Denn die begegnen uns viel häufiger, als die „Anderen“.

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