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Das K Wort - Diagnose Krebs
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Klinische Studien

Neue klinische Studien bei Krebs

Manche Erbgutveränderungen bei Krebs sind so selten, dass es schwerfällt, genügend Probandinnen und Probanden für eine klassische klinische Studie zu finden. Doch damit mehr Betroffene die Möglichkeit haben, an einer Studie teilzunehmen, werden neue Studienmodelle entwickelt.

Klinische Studien haben eine wichtige Aufgabe in der Medizin: Zum einen ermöglichen sie die Zulassung neuer Medikamente. Zum anderen gibt sie Patientinnen und Patienten, bei denen bisher zugelassene Therapien nicht (mehr) wirken oder nicht infrage kommen, die Chance einer weiteren Behandlungsmöglichkeit – sowie Zugang zu bestmöglicher medizinischer Versorgung.

Klinische Studien werden üblicherweise in vier Phasen unterteilt:

  • Phase I: Erste Anwendung eines Arzneistoffes an 20-80 gesunden Erwachsenen nach erfolgreichem Tierversuch

    Ausnahmeregelungen gelten bei der Prüfung von Krebsmedikamenten. Aus ethischen Gründen werden diese bereits in Phase I ausschließlich bei Patientinnen und Patienten eingesetzt.
  • Phase II: Erster Einsatz eines Arzneistoffes an 100-800 Patientinnen und Patienten
  • Phase III: Anwendung in mehreren Zentren und Ländern, bei mehreren hundert bis mehreren Tausend Patientinnen und Patienten, stationär oder ambulant behandelt
  • Phase IV: Prüfung eines neuen Arzneistoffes nach erfolgreicher Zulassung, in der täglichen Behandlungspraxis

Im Aufklärungsgespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt erfährst du vor einer möglichen Teilnahme an einer klinischen Studie alles, das für deine Entscheidung wichtig sein kann. Gemeinsam stimmt ihr ab, was das richtige für dich in der jeweiligen Phase ist.

Hände halten einen Stift und einen Fragebogen
© shironosov / iStock

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Du hast Interesse, an einer klinischen Studie teilzunehmen? Mehr dazu erfährst du hier.

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Neue Studienmodelle

Der Goldstandard der sogenannten randomisierten kontrollierten Studien (RCT) wird immer häufiger durch neue Studienkonzepte ergänzt. Denn in der Regel verlangen klinische Studien eine gewisse Anzahl an Teilnehmenden sowie eine Verblindung. Das bedeutet, die jeweilige Person weiß nicht, ob sie das neue Studienmedikament erhält oder Teil der Kontrollgruppe ist, die nach dem besten bisherigen Standard behandelt wird.1

In einigen Situationen sind die Bedingungen für eine RCT nur schwer zu erfüllen. Das trifft zum Beispiel zu bei seltenen Krebsarten sowie seltenen genetischen Veränderungen in Tumoren, wie NTRK oder ROS1. Dann ist es eine Herausforderung (wenn nicht gar unmöglich), genügend Probandinnen und Probanden zur gleichen Zeit zu finden, um verlässliche Erkenntnisse gewinnen zu können.

Deswegen kommen vermehrt neuere klinische Studienkonzepte zum Einsatz, die auch mit vergleichsweise wenigen Teilnehmenden zuverlässige Aussagen zur Sicherheit und Wirksamkeit liefern können. Zu ihnen gehören das Basket-, das Umbrella- und das Platform-Modell.

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Basket-Studien

In Basket-Studien (Basket =englisch für Korb) werden im Gegensatz zu klassischen klinischen Studien mehrere verschiedene Krebsarten eingeschlossen, denen jedoch die gleiche genetische Veränderung zugrunde liegt und die somit potenziell mit dem gleichen Medikament behandelt werden können.1-4

Schematische Darstellung einer Basket-Studie
Verschiedene Krebsarten mit der gleichen Mutation werden gemeinsam in einem „Korb“ zusammengefasst, um mit dem gleichen Medikament behandelt zu werden.
© Das K Wort in Anlehnung an DocCheck

Um zu bestimmen, welche Mutation vorliegt, müssen die Tumore zuvor molekulargenetisch untersucht werden. Das geschieht im Rahmen der Präzisionsmedizin mittels einer umfassenden genetischen Tumoranalyse. Die Herausforderung bei Basket-Studien liegt darin, dass für die einzelnen Krebserkrankungen nur eine geringe Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung steht.3

Eine Checkliste mit Tipps zum Abhaken
© Das K Wort

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Kenne deinen Krebs! Unsere Checkliste hilft dir, einen Überblick über bereits bekannte Mutationen zu erhalten. Im Gespräch mit deinem Behandlungsteam kannst du besprechen, wie sich deine Krebsart möglichst genau bestimmen lässt und was das für dich und deine Behandlungsmöglichkeiten bedeutet.

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Umbrella-Studien

Die Umbrella-Studien (Umbrella = englisch für Regenschirm) haben einen umgekehrten Ansatz: Dabei werden Menschen mit Krebs einbezogen, deren Tumore im selben Körperteil entstehen. Diesen Krebserkrankungen können verschiedene Mutationen zugrunde liegen. Deshalb werden in der Studie in den verschiedenen Studienarmen auch unterschiedliche Medikamente zur Behandlung untersucht.1-3,5

Schematische Darstellung einer Umbrella-Studie
Verschiedene Mutationen, die verschiedener Medikamente bedürfen, werden unter dem „Schirm“ einer Krebsart zusammengefasst und untersucht.
© Das K Wort in Anlehnung an DocCheck

Der Vorteil – und gleichzeitig auch die Herausforderung – bei Umbrella-Studien ist die Identifizierung von Menschen mit seltenen Mutationen. Die Typisierung der genetischen Veränderungen erfordert ein genaues Zeitmanagement und eine enge Absprache zwischen jeweiligen Behandlungsteam, das die Diagnose gestellt hat und den Forschenden, die die Studie verantworten.3

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Platform-Studien

Platform-Studien (im Deutschen auch Plattform-Studien) sind eine Erweiterung der Basket- und Umbrella-Studien. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie während des Studienzeitraums angepasst werden können. Sie untersuchen zur gleichen Zeit verschiedene Mutationen, die mit den entsprechenden Medikamenten behandelt werden können, bei unterschiedlichen Krebsarten. So ergeben sich viele parallellaufende Studienarme.1-3

Schematische Darstellung einer Platform-Studie
In vielen verschiedenen Studienarmen werden Menschen mit mehreren Krebserkrankungen und Mutationen mit zielgerichteten Medikamenten behandelt.
© Das K Wort

Regelmäßig erfolgt die Tumorbeurteilung mithilfe von bildgebenden Verfahren und einer Biomarker-Analyse. Zeigt sich dabei, dass ein Studienarm keine erfolgsversprechenden Ergebnisse bringt, so kann dieser vorzeitig eingestellt werden, während die anderen Studienarme weiterlaufen.

Weist ein Medikament vor dem geplanten Ende eine deutliche Überlegenheit gegenüber der Kontrollgruppe auf, so kann unter Umständen allen geeigneten Teilnehmenden die Möglichkeit eröffnet werden, die Gruppe noch während der Studienlaufzeit zu wechseln.

Es können auch neue Studienarme ergänzt, die Randomisierung der Teilnehmenden geändert, die Dosierung angepasst oder andere Anpassungen vorgenommen werden, wenn es aufgrund von bisherigen Erkenntnissen sinnvoll scheint. Auf diese Weise können mehrere Annahmen, die normalerweise in verschiedenen Studien getestet werden müssten, gleichzeitig untersucht werden.3

Die größte Herausforderung bei Platform-Studien ist – neben der aufwendigen Organisation der vielen verschiedenen Studienarme – darauf zu achten, dass aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden.3

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Wem nützen die neuen klinischen Studien?

Dank dieser neuen Modelle können besonders Menschen mit einer seltenen Erkrankung schneller für sie geeignete Medikamente erhalten. Zudem erfolgt aufgrund der kleineren Gruppen häufig eine bessere Betreuung der Betroffenen und eine engere Zusammenarbeit mit den Studienteams.

Mithilfe neuer Studiendesigns kann die Dosisfindung erfolgen und auch die Sicherheit einer neuen Behandlungsmöglichkeit vollumfänglich untersucht werden. Es kann jedoch notwendig sein, noch einmal eine nachfolgende Studie durchzuführen, um zum Beispiel die Wirksamkeit bei bestimmten Tumoren abschließend zu beurteilen, wenn die Anzahl der Teilnehmenden mit einer bestimmten Krebsart zu gering war oder mit einer bestimmten genetischen Veränderung in den Tumorzellen.6 

Auch sogenannte Real-World-Daten (RWD) tragen wichtige Informationen zur Forschung bei. RWD sind medizinische Daten aus der alltäglichen Versorgung in Arztpraxen und Krankenhäusern. 96 Prozent aller Menschen mit Krebs werden derzeit nicht in Studien behandelt – somit machen RWD einen Großteil der potenziellen Daten aus. Sie liefern weitere Erkenntnisse zur Sicherheit und zu Nebenwirkungen, zum Beispiel zu bestimmten Personengruppen oder zu möglichen Wechselwirkungen von Medikamenten. 

Menschen auf einem Platz
Die Vernetzung von Menschen wird dargestellt
© Getty Images/ Klaus Vedfelt

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Real-World-Daten geben Einblicke in die Behandlung und Versorgung von Menschen mit Krebs im Alltag. Mehr zu Gesundheitsdaten im Interview mit Patient Expert Birgit Bauer findest du hier.

Vor allem bei seltenen Tumoren oder speziellen Tumoreigenschaften ist die Erhebung von RWD wichtig, um die bereits in Studien erhobenen Daten zu ergänzen. Zusammen mit den neuen klinischen Studienmodellen können Real-World-Daten dazu beitragen, eine bessere Versorgung und breitere Therapiemöglichkeiten für Krebsbetroffene zu schaffen, die durch das Raster der RCTs fallen.2 Denn die Erfahrungen und Daten aus dem Behandlungsalltag helfen bei der Etablierung und Einordnung bereits zugelassener Arzneimittel, sodass diese bestmöglich eingesetzt werden können

© Das K Wort

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Du hast weitere Fragen zum Thema „klinische Studien“? Hier findest du Antworten auf die häufigsten Fragen sowie ein erklärendes Video.

Zusammenfassung

  1. Der Goldstandard RCT ist nicht immer für die Erforschung von Medikamenten für seltene Krebserkrankung geeignet. Meist ist es nicht möglich, genügend Menschen mit der gleichen Krebsart und der gleichen Mutation zu einem bestimmten Zeitpunkt zu finden, sodass ein potenzielles Medikament in einem klassischen Studien-Modell getestet werden kann.
  2. Deswegen gibt es neue klinische Studienmodelle. Sie ermöglichen auch Menschen mit einer seltenen Krebserkrankung oder einer seltenen genetischen Veränderung in den Tumorzellen die Teilnahme an klinischen Studien.
  3. Neue klinische Studienmodelle sind anpassbar während ihrer Laufzeit und untersuchen beispielsweise gleichzeitig ein Medikament gegen eine bestimmte Mutation in verschiedenen Krebsarten oder mehrere Medikamente gegen unterschiedliche Mutationen bei nur einer Krebsart.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00017225

Quellen

¹ https://www.portal.roche.de/aktuelles/zukunft-der-onkologie/forschung/onkologie-einen-korb-geben.html, zuletzt abgerufen am 21.08.2023

² TAPISTRY – eine innovative Studie und Real-World-Daten für die Präzisionsonkologie, Sonderpublikation 2022, Blickpunkt Medizin, TumorDiagnostik & Therapie, Thieme, zuletzt abgerufen am 21.08.2023

³ https://www.springermedizin.de/zielgerichtete-therapie/neue-konzepte-fuer-klinische-studien-in-der-onkologie/9201810, zuletzt abgerufen am 21.08.2023

⁴ https://flexikon.doccheck.com/de/Basket-Studie, zuletzt abgerufen am 21.08.2023

⁵ https://flexikon.doccheck.com/de/Umbrella-Studie, zuletzt abgerufen am 21.08.2023

⁶ Chow, Shein-Chung. “Adaptive clinical trial design.” Annual review of medicine vol. 65 (2014): 405-15. doi:10.1146/annurev-med-092012-112310, zuletzt abgerufen am 21.08.2023.

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