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Geheilt, aber nicht gesund: Langzeitfolgen bei Krebs

Ein Filmprojekt von und mit jungen Krebsbetroffenen zeigt unterhaltsame, nachdenkliche und überraschende Alltagssituationen – und macht so auf die Langzeitfolgen der Erkrankung aufmerksam.

Miriam sitzt im Hörsaal der Universität und kämpft in der Vorlesung mit Konzentrationsproblemen, weil die rettende Chemotherapie Spuren hinterlassen hat. Kaylie-Anne geht mit ihren Freundinnen zur Party und der Krebs drängelt sich ungefragt in die lachende Mädchengruppe. Fayez ist mit seiner Freundin im Schlafzimmer und der Krebs sitzt als Voyeur in der Ecke. Das sind Szenen aus dem Kurzfilm „Der Krebs fährt mit“ der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. Die Hauptdarsteller: Junge engagierte Krebsbetroffene, die ihren Alltag auf eine hintergründige, aber auch sehr humorvolle Art und Weise zeigen.

Der Krebs fährt mit – ein Leben lang

„Geheilt bedeutet nicht gesund“, erklären die 17 Darstellenden, die sich mit vielen anderen Krebsbetroffenen in der Stiftung engagieren und auf die Langzeitfolgen ihrer schweren Erkrankung aufmerksam machen wollen. „Der Krebs wird immer Teil unseres Alltags bleiben, auch wenn man es uns oft nicht ansieht“, beschreiben sie ihre Erfahrungen.

„Die Haare sind wieder lang und lockig, das coole T-Shirt verdeckt die Narben der zahlreichen Operationen und das Umfeld erwartet, alles sei wieder wie vorher. Die jungen Frauen und Männer kämpfen aber fast immer mit den Langzeitfolgen der Krebserkrankung und der notwendigen Therapien“, ergänzt Prof. Dr. Diana Lüftner, Vorstand der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. Oft sind die Konzentrationsfähigkeit und das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt. Die Fortsetzung oder Wiederaufnahme der Ausbildung oder der Wiedereinstieg in den Beruf fallen schwer. Ausdauer und körperliche Kraft könnten weit unter dem normalen Niveau liegen. Das bedeutet gerade für junge Menschen eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität.

Gruppenfoto von jungen Männern und Frauen, die in einem Hörsaal sitzen.
„Der Krebs wird immer Teil unseres Alltags bleiben, auch wenn man es uns oft nicht ansieht“
© Julia Krämer

Junge Krebsbetroffene nicht alleine lassen

Sie haben ihre ersten großen Lebensträume, beginnen ihre berufliche Karriere, suchen die große Liebe oder stehen vor der Familienplanung. Die Folgen der frühen Krebserkrankung verwandeln ihren Weg in einen kräftezehrenden Lauf durch tiefen Sand“, erklärt Prof. Dr. med. Mathias Freund, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung. In dem Film heißt es „Der Krebs fährt mit – ein Leben lang – und wir tun es auch. Wir lassen junge Erwachsene mit Krebs nicht allein.“

Das Filmprojekt „Der Krebs fährt mit“ wurde anlässlich des 5. Geburtstages der Stiftung veröffentlicht und ist Teil einer Aufklärungskampagne über die Langzeitfolgen der Erkrankung.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00017916

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