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Krebs-Mythen

Krebs durch Handystrahlung: Sind Handys gefährlich?

Ein Leben ohne Handy und Smartphone – kaum vorstellbar, oder? Aber hast du dich nicht auch schon mal gefragt, ob du mit der ständigen Nutzung nicht dein Krebsrisiko erhöhst?

Seit Jahren versuchen Forscher herauszufinden, ob Handys oder Smartphones Krebs verursachen können. Mal heißt es „Ja“, zuletzt eher wieder „Nein“. So bewertet die internationale Krebsforschungsagentur der WHO die hochfrequenten elektromagnetischen Felder, die bei der Mobilfunknutzung entstehen, seit 2013 als „möglicherweise krebserregend“.1 Damit stehen sie auf einer Stufe mit eingelegtem Gemüse und Kaffee.

Für das Bundesamt für Strahlenschutz hingegen bringt die Nutzung von Handys und Smartphones kein erhöhtes Krebsrisiko mit sich.2 Zwar kann ihre Strahlung das Körpergewebe erwärmen. Sie ist aber nicht in der Lage, Atome oder Moleküle elektrisch aufzuladen – und kann damit weder das Erbgut verändern noch Krebs auslösen.3 Auch die US-Behörde Food and Drug Administration (FDA), die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten, sieht einer aktuellen Studie zufolge keinen Zusammenhang zwischen der Gerätestrahlung und einem erhöhten Krebsrisiko.4

Jemand steht vor drei Pfeilen, die in unterschiedliche Richtungen zeigen.
Unterschiedliche Studien liefern unterschiedliche Ergebnisse
© Baona / iStockphoto

Bisher gibt es jedoch keine verlässlichen Labor- oder Tierstudien, die nachweisen konnten, dass elektromagnetische Strahlung – wozu auch Handystrahlung gehört – das Krebsrisiko erhöht. Es gibt jedoch Studien zu dem Thema, bei denen bestimmte Bevölkerungsgruppen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Anhand dessen wird Handystrahlung als „vielleicht krebserregend” eingestuft, da bei Personen, die schon früh ein Handy besessen haben, vermehrt Hirntumore aufgetreten sind. Die Daten gelten aber unter Expert:innen als umstritten. Es ist bis heute weder gesichert noch vollständig und endgültig widerlegt, ob Handystrahlung das Krebsrisiko steigert oder nicht.3
Aber auch wenn es derzeit eher so aussieht, dass Handys und Smartphones das Krebsrisiko nicht erhöhen, musst du dich der Strahlung ja trotzdem nicht ständig aussetzen.

Handystrahlungs-Risiko minimieren

  1. Smart telefonieren
    Wenn du die Wahl hast, greif zum Festnetztelefon. Nutze das Smartphone, wenn möglich, nur für kurze Gespräche, bei gutem Empfang und mit Headset. Textnachrichten sind auch eine Alternative.
  2. Strahlungsfreie Zeit
    Brauchst du dein Smartphone wirklich auch nachts? Wenn du es vom Nachttisch verbannst, hast du gut und gerne acht Stunden strahlungsfreie Zeit. Oder schalte es in den Flugmodus, das reduziert die Strahlung. Auch tagsüber musst du das Gerät nicht immer direkt am Körper tragen, oder?
  3. Sicher surfen
    Nutze beim Surfen wenn möglich WLAN, halte das Smartphone und Tablet möglichst weit weg vom Körper und verzichte auf Multitasking, also nicht gleichzeitig E-Mails abrufen und telefonieren.
  4. Augen auf beim Kauf
    Je geringer die spezifische Absorptionsrate, kurz SAR-Wert, desto weniger Strahlung sendet das Gerät aus. Als Obergrenze gelten 2 Watt pro Kilogramm. Die Angaben findest du in der Gebrauchsanweisung deines Geräts.

Rund um das Thema Krebs ranken sich viele Mythen. In unserer Serie beleuchten wir diese und klären dich auf.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00022916

Quellen

¹ Bundesamt für Strahlenschutz | Einstufung hochfrequenter elektromagnetischer Felder durch die IARC, http://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/wirkung/iarc/iarc_node.html, zuletzt abgerufen am 23.05.2022

² Bundesamt für Strahlenschutz | Wissenschaftlich diskutierte biologische und gesundheitliche Wirkungen hochfrequenter Felder, http://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/wirkung/hff-diskutiert/hff-diskutiert_node.html, zuletzt abgerufen am 23.05.2022

³ https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/krebs-durch-handys-mobilfunk-elektrosmog.php, zuletzt abgerufen am 23.05.2022

⁴ Ärzteblatt | FDA bezweifelt Krebsrisiko durch hochfrequente elektromagnetische Felder, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/98916, zuletzt abgerufen am 23.05.2022

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