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Psyche

Das Leben geht weiter – Überlebenschancen bei Krebs

Wer heute die Diagnose Krebs bekommt, hat große Chancen, noch viele Jahre zu leben. Denn die Medizin hat riesige Fortschritte gemacht – gerade in der Erforschung und Behandlung von Krebs. Die Überlebenschancen variieren allerdings je nach Krebsart.

Die Diagnose Krebs macht Angst. Schließlich kam diese Erkrankung lange einem Todesurteil gleich. Das ist heute aber nicht mehr so: Viele Krebsarten werden dank systematischer Früherkennungsmaßnahmen in einem sehr frühen Stadium erkannt, sodass sie rasch behandelt werden können. Zudem haben sich die Therapieoptionen dank intensiver Forschungsarbeit enorm verbessert. Beides zusammen hat die Überlebenschancen von Krebspatienten deutlich gesteigert.

Rückläufige Sterberaten

Dementsprechend geht die Sterberate bei Krebserkrankungen schon seit 1970 immer weiter zurück. Und das, obwohl die Menschen immer älter werden und somit auch das Krebsrisiko steigt. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend beispielweise bei Magenkrebs. Hier ging die Sterblichkeit zwischen den Jahren 2012 und 2018 um 19 Prozent bei Männern und 17 Prozent bei Frauen zurück. Auch Darmkrebs verläuft viel seltener tödlich – verglichen mit 2012 sind 2018 6,7 Prozent weniger Männer und 7,5 Prozent weniger Frauen an dieser Krebsart gestorben. 

Der Grund dafür dürfte in der deutlich früheren Diagnosestellung liegen, die heute durch effektivere Magen- und Darmspiegelungen möglich ist. Bei Lungen- und Prostatakrebs sind die Sterberaten bei Männern ebenfalls mit minus 13 Prozent zurückgegangen. Frauen sterben dagegen heute häufiger an Lungenkrebs. Das liegt wahrscheinlich daran, dass mehr Frauen rauchen, verglichen mit früheren Jahrzehnten. 

Die Brustkrebs-Sterblichkeit geht dagegen dank engmaschiger Vorsorgeuntersuchungen, zunehmender Sensibilisierung für das Thema und besseren Therapien stetig zurück. Fünf Jahre nach der Diagnose leben noch 87 Prozent der Patientinnen. Auch Blasen-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs sowie Leukämie folgen diesem Trend.

Statistik zur Entwicklung der Krebs-Sterberaten im Vergleich 2020 versus 2015.
Rückgang der Sterberaten im Jahr 2020 verglichen mit 2015. Quelle: Malvezzi M et al. European cancer mortality predictions for the year 2020 with focus on colorectal cancer.
© Das K Wort

Gute Überlebenschancen bei häufigen Krebsarten

Die geringere Sterblichkeit wirkt sich natürlich auch auf die Überlebensraten aus. So liegen die Fünf-Jahres-Überlebensraten bei Hoden-, Prostata- und schwarzem Hautkrebs bei über 90 Prozent. Zwar sieht es bei einigen anderen Krebsformen wie Bauchspeicheldrüsenkrebs deutlich schlechter aus, diese Krebsarten kommen allerdings auch sehr viel seltener vor. Insgesamt betrachtet, gilt Krebs heute durchaus als heilbar – Forscher sagen sogar, dass heute mehr als 60 Prozent der Patienten mit einer Krebserkrankung geheilt werden können, vorausgesetzt allerdings, es haben sich noch keine Metastasen gebildet. 

Individuelle Faktoren spielen eine wichtige Rolle

Wie lange man mit Krebs leben kann, hängt natürlich auch von den persönlichen Umständen ab: Wann wurde der Krebs erkannt? In welchem Stadium befindet sich die Erkrankung? Wann wurde mit der Behandlung begonnen? In welcher Verfassung und wie fit ist der jeweilige Patient? All das spielt eine wichtige Rolle mit Blick auf die individuelle Lebenserwartung. Man sollte deshalb das Gespräch mit den behandelnden Ärzten suchen. Sie können am besten einschätzen, wie sich die Krebserkrankung voraussichtlich entwickeln könnte und was das für die kommenden Jahre bedeutet. 

Die Diagnose Krebs kann sehr belastend sein. Manchen Patienten hilft das Gespräch mit einem spezialisierten Psychologen, in der Fachsprache Psychoonkologe genannt.

Adressen zu Psychoonkologen vor Ort finden sich zum Beispiel auf der Webseite der Deutschen Krebsgesellschaft.

Quellen

¹ Robert Koch Institut (RKI): Zentrum für Krebsregisterdaten, https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Krebs_gesamt/ (Zuletzt abgerufen am 13.01.2021).

² Bayerische Krebsgesellschaft: Ist Krebs heilbar? (Zuletzt abgerufen am 13.01.2021).

³ Weltkrebstag: „60 Prozent der Krebserkrankungen sind heilbar", Interview mit Prof. Hanno Grimm, Direktor des nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen in Dresden. (Zuletzt abgerufen am 13.01.2021).

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