Meine Frau, die Gesundheitsmanagerin
In Deutschland haben Frauen und Männer die gleichen Chancen auf ein gesundes Leben. Doch werden die Chancen in beiden Geschlechtern gleich gut ausgenutzt? Wie Statistiken zeigen, leben Frauen im Durchschnitt etwa fünf Jahre länger, was die Frage aufwirft: Was ist der Grund dafür?
Eine mögliche Erklärung dafür lautet, dass Frauen der Gesundheit generell einen höheren Stellenwert beimessen sowie mehr Wert auf Vorsorge und einen gesunden Lebensstil legen. Davon profitieren nicht nur die Frauen selbst, sondern auch Partner. Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes achtet die Hälfte der Frauen stark oder sehr stark auf ihre Gesundheit. Bei Männern sind es 45 Prozent.1
Männer sind Vorsorgemuffel
Grund für dieses Verhalten sind möglicherweise veraltete Geschlechterstereotypen.
Durch Aussagen wie „Männer sind hart im Nehmen, kennen keinen Schmerz und sprechen nicht über ihre Gefühle“ haben viele vermittelt bekommen, es sei unmännlich, der eigenen Gesundheit zu viel Beachtung beizumessen.
In der Folge nehmen Männer seltener an Vorsorgeuntersuchungen teil, ignorieren Warnzeichen und suchen erst bei starken Beschwerden eine Ärztin oder einen Arzt auf. Abgesehen davon kann natürlich auch pure Bequemlichkeit der Grund sein, dass jemand zum Vorsorgemuffel mutiert.2
Gut, dass es in vielen Familien und Partnerschaften Menschen gibt, die sich um das Wohlbefinden ihrer Liebsten kümmern. Frauen nehmen sich der Gesundheitsberichterstattung zufolge die Zeit, sich über Vorsorge- und Gesundheitsangebote zu informieren, kennen einschlägige Portale, vereinbaren Termine und motivieren sanft, diese auch wahrzunehmen.
Über die Hälfte der Männer und zwei Drittel der Frauen geben an, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.3
Frauen haben ein höheres Gesundheitsbewusstsein
Durch ihr gesundheitsbewusstes Verhalten nehmen Frauen oft die Rolle der Gesundheitsmanagerin der Familie ein: Sie fördern damit auch das Wohlergehen von Partnern, Kindern und Eltern. Oft sorgen Frauen auch dafür, dass ihr Partner zu Vorsorgeuntersuchungen geht.
Mit 84 Prozent nehmen mehr Frauen an Krebsvorsorgeuntersuchungen teil als Männer (66 Prozent). Zudem gehen Frauen häufiger regelmäßig zu diesen Untersuchungen (66 Prozent vs. 40 Prozent.)1
Außerdem interessieren sich rund 64 Prozent der Frauen stark oder sehr stark für das Thema „Gesundheit“; das sind gut 24 Prozent mehr als bei den Männern.
Spezielle Gesundheitskommunikation für Männer
Auch die Verantwortlichen in der Gesundheitspolitik haben erkannt: Männer haben besondere Bedürfnisse, wenn es um die Themen Gesundheitsversorgung, Prävention und Gesundheitsförderung geht. Deshalb hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spezielle Angebote entwickelt, die Männer dazu anregen sollen, sich mit Gesundheitsthemen auseinanderzusetzen. So informiert die Webseite www.maennergesundheitsportal.de rund um Männergesundheit und gesundheitliche Risiken.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00022621
Quellen
¹ https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/gstel04.pdf?__blob=publicationFile, zuletzt aufgerufen am 02.04.2024.
² https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53221/Maenner-sind-Vorsorgemuffel, zuletzt aufgerufen am 02.04.2024.
³ https://www.presseportal.de/pm/63229/3548332, zuletzt aufgerufen am 02.04.2024.