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„Die Anliegen von Krebspatient:innen brauchen mehr Aufmerksamkeit“

Krebsbetroffene haben besondere Interessen, die sie vertreten sehen wollen. Warum nicht selbst mitmischen und Weichen für die Zukunft stellen? Carsten Witte meint, das lohnt sich.

Carsten Witte hat 2011 die Diagnose Knochenkrebs bekommen. 2013 und 2014 folgten dann insgesamt drei Lungenmetastasen. Danach hat er sein Abitur nachgeholt, studiert und seinen Bachelor in Gesundheitspädagogik erfolgreich abgeschlossen.. Sein Motto: Trau dich!

Engagement gegen Krebs

Lieber Carsten, wie würdest du dein Engagement beschreiben?

Ich würde nicht sagen, dass ich mich direkt politisch engagiere. Aber dadurch, dass ich den Verein „Jung und Krebs“ hier in Freiburg leite, nehme ich schon Einfluss auf die Kommunalpolitik. Wir machen mit unserenAktionen auf die Anliegen von Krebspatient:innen – vor allem von jungen Menschen mit Krebs – aufmerksam. Das ist auf kommunaler Ebene natürlich einfacher als im Bundestag, zumal man die Probleme vor der eigenen Haustür auch direkt mitbekommt

Carsten Witte

„Der Trend vom bloßen Versorgen hin zum echten Umsorgen muss weitergehen.“

Story

Was sind das für Probleme? Woran mangelt es deiner Meinung nach bei der Versorgung von Krebsbetroffenen?

Wir haben im Gesundheitsbereich eine sehr gute Grundversorgung mit vielen Möglichkeiten. Was aber die individuelle Therapie bzw. die individuelle Versorgung angeht, da hapert es einfach noch. Ohne „Jung und Krebs“ müssten sich in Freiburg zum Beispiel viele Menschen alleine durch die Bürokratie kämpfen und hätten auch sonst wenig Unterstützung. Wir investieren viel Zeit, um solche Lücken zu schließen – und das ehrenamtlich.

Sich Gehör verschaffen

Welche Möglichkeiten haben Betroffene und Angehörige, ihren Anliegen Gehör zu verschaffen?

Der beste Weg ist, direkt auf die politischen Vertreter vor Ort zuzugehen, zum Beispiel bei städtischen Gesundheitstagen. Da kann man ruhig mal dem:der Kultur- oder Sozialbürgermeisterin schildern, was gut oder schlecht läuft, wo was fehlt usw. Als Patient:in genießt du ein bisschen Freiheit. Die kannst du nutzen, um auch mal da zu sticheln, wo es weh tut – ganz egal, ob dir in deinem Ort ein Rückzugsraum fehlt oder du im Rahmen der Behandlung schlecht informiert worden bist. Es geht darum, Bewusstsein für Probleme zu schaffen. Ebenso kann man dafür die sozialen Medien nutzen. Selbst Angela Merkel ist auf Instagram unterwegs, genauso wie viele Kommunalpolitiker:innen.

Welche Rolle kann dabei die Selbsthilfe spielen?

Als Gruppe oder Verein stehst du nicht allein da und schilderst deine Probleme. Du hast eine Gemeinschaft und eben auch eine Rechtsform hinter dir. Das kann zusätzlich Kraft geben und dafür sorgen, dass du dich sicherer fühlst.

Herausforderungen meistern

Die Bundesregierung hat die „Nationale Dekade gegen Krebs“ ausgerufen. Vor welchen Herausforderungen steht die Gesundheitspolitik dabei in deinen Augen?

Generell muss der sich entwickelnde Trend weg vom bloßen Versorgen hin zum echten Umsorgen weitergehen. Mentoren- oder „peer-to-peer“-Programme, wie sie gerade in Leipzig erforscht werden, sind hier eine tolle Sache. Hier bekommt ein:e neu diagnostizierte:r Patient:in eine:n erfahrene:n Patient:in an die Seite gestellt, der:die dann unterstützt. Wenn sich in der Studie zeigt, dass sich dadurch zum Beispiel die Lebensqualität verbessert oder die Überlebensrate vielleicht sogar höher ist, dann muss man an diesem Punkt einfach weitermachen – auch wenn das natürlich nicht umsonst zu haben ist.

In den letzten Jahren sind hier durch das Präventionsgesetz, aber auch durch den Einsatz von Vereinen oder der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs schon wichtige Weichen gestellt worden.

Zwei Personen gucken lächelnd in die Kamera und zeigen das Victory-Zeichen
„Gemeinsam geben wir alles – außer auf.“
© Marco Sorrentino

Was muss sonst noch getan werden?

Zum Glück überleben inzwischen viele Patient:innen ihre Krebserkrankung. Es ist aber längst nicht so, dass dann alles wieder gut ist. Die Lebensqualität ist oft eingeschränkt. Viele Betroffene haben langfristig mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Bei mir ist durch die Tumor-OP zum Beispiel der linke Arm stark eingeschränkt. Viele andere leiden unter einer Polyneuropathie oder haben seelische Probleme. Hier müssen Konzepte für ein erfülltes Leben nach Krebs entwickelt werden.

Zum Schluss gefragt

Gibt es im gesundheitspolitischen Bereich etwas, das dir ganz besonders am Herzen liegt?

Mir wäre es wichtig, dass sich im Bereich der fertilitätserhaltenden Maßnahmen etwas tut. Ich habe damals – wie viele andere junge Krebspatient:innen auch – ein Menge Geld dafür bezahlt, dass ich später noch Kinder bekommen kann. In meinen Augen muss hier die Solidargemeinschaft mit einspringen. Erstens kann ich nichts dafür, dass ich Krebs habe. Und zweitens kriegen wir in Deutschland eh zu wenig Kinder. Da sollte einfach mehr getan werden.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00013438

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