
„Nach meiner Blasenentfernung musste ich mich damit auseinandersetzen, wie man mit einer Ersatzblase eigentlich umgeht.“
— Aus dem Bericht von Klaus P., Blasenkrebspatient
— Aus dem Bericht von Klaus P., Blasenkrebspatient
© Malte Joost / Alles im Fluss
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Empfehlungen der Leitlinie im Überblick
- Risikofaktoren
Selbst wenn die genauen Ursachen für Blasenkrebs unklar sind, gibt es eine Reihe von Risikofaktoren – allen voran das Rauchen. Auch der Kontakt mit bestimmten Chemikalien, beispielsweise im Job, erhöht das Risiko. Deshalb kann Blasenkrebs in diesen Fällen als Berufskrankheit gelten. - Anzeichen
Blasenkrebs verursacht zu Beginn meist keine Beschwerden. Anzeichen können Blut im Urin sein – dieser ist dann bräunlich verfärbt – oder Beschwerden beim Wasserlassen. Auch wenn oft harmlose Ursachen dahinter stecken, solltest Du solche Beschwerden von Deinem Arzt abklären lassen. - Diagnose
Die Blasenspiegelung ist die genaueste Methode und soll bei Verdacht auf Blasenkrebs durchgeführt werden. Weitere Methoden sind die Ultraschalluntersuchung und die sogenannte „transurethrale Resektion“ (TUR-B) – eine Art Blasenspiegelung, bei der der Arzt gleichzeitig Gewebe abtragen kann. Nach Meinung der Experten soll Dir Dein Arzt nuklearmedizinische Untersuchungen (wie PET oder PET/CT) nicht anbieten. - Behandlung
Je nach Krankheitsstadium werden verschiedene Therapien empfohlen: Beschränkt sich der Tumor auf die Gewebeschicht, die die Blase auskleidet, entfernt ihn der Arzt während einer TUR-B-Blasenspiegelung. Anschließend wird die Blase mit Medikamenten gespült. Ist der Krebs bereits fortgeschritten, also in die Muskelschichten eingedrungen, werden üblicherweise Blase und angrenzendes Gewebe operativ entfernt. Vor oder nach der OP erfolgt unter Umständen eine Chemotherapie. Haben sich Absiedlungen des Tumors in anderen Organen gebildet, zielt die Behandlung – meist eine Chemotherapie – darauf ab, die Erkrankung aufzuhalten und die Lebensqualität zu erhalten. - Blasenersatz
Um nach einer Blasenentfernung die Funktion der Blase, das Speichern und Ableiten von Urin, wieder herzustellen, gibt es verschiedene künstliche Harnableitungen: Neoblase, Pouch-Blase, Harnleiter-Darmimplantation, Conduit und Harnleiter-Haut-Fistel. Alle haben Vor- und Nachteile, Dein Arzt kann Dich darüber informieren. - Nachsorge
Zur Nachsorge bei Blasenkrebs gehören die Blasenspiegelung, die Untersuchung des Urins und bildgebende Verfahren wie CT oder MRT. In welchen Abständen welche Untersuchung erfolgen soll, richtet sich nach dem individuellen, vom Arzt eingeschätzten Risiko, erneut an Blasenkrebs zu erkranken. Bei fortgeschrittenen Stadien und bei Blasenersatz werden weitere Untersuchungen empfohlen. Auch die Themen unkontrollierter Urinverlust, Sexualfunktion sowie psychosoziale Aspekte sollten im Rahmen der Nachsorge zur Sprachen kommen.
Die Patientenleitlinie ersetzt sicher nicht die Gespräche mit dem Arzt. Sie kann Dich aber dabei unterstützen, Deine Diagnose und die verschiedenen Therapieoptionen zu verstehen und gemeinsam mit Deinem Arzt die für Dich richtige Entscheidung zu treffen.