Gut informiert: Leitlinie zur Behandlung von Blasenkrebs
Diagnose „Blasenkrebs" – und jetzt? Die Patientenleitlinie gibt dir einen ersten Überblick, über das was kommt und welche Möglichkeiten du hast, gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt eine Therapieentscheidung zu treffen.
Die Patientenleitlinie Blasenkrebs enthält alle wichtigen Informationen, die auch deine Ärztin oder dein Arzt nutzen, um mit dir zusammen die für dich richtige Therapieentscheidung zu treffen – anschaulich und verständlich erklärt. Zusätzlich gibt dir die Patientenleitlinie viele hilfreiche Tipps, die dich im Alltag unterstützen können: Wie gehe ich mit Nebenwirkungen um? Wie schaffe ich den Weg zurück in den Beruf? Welche Rechte habe ich als Patientin oder Patient? Wo finde ich eine Selbsthilfegruppe? Auch Angehörige und Freundinnen und Freunde finden in der Patientenleitlinie Unterstützung.
Gemeinsam zur richtigen Therapie
Dein Ärzteteam rät dir zu der Therapie, die nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand als die beste für dich gilt. Welche Behandlung du dann letztendlich erhältst, solltet ihr aber gemeinsam entscheiden.
Und spätestens, wenn die Entscheidung für einen Blasenersatz ansteht, ist dein aktives Mitwirken gefragt. Die Leitlinie empfiehlt dem Behandlungsteam, Betroffene über die verschiedenen Arten der „künstlichen Blase“ ausführlich aufzuklären und gemeinsam die am besten geeignete auszuwählen. Nimm ein Informations-gespräch über die Arten des Blasenersatzes mit ihren Vor- und Nachteilen in Anspruch und stelle die Fragen, die dich interessieren. Einen ersten Überblick der verschiedenen Ersatzblasen findest du hier.
Empfehlungen der Leitlinie im Überblick
- Risikofaktoren
Selbst wenn die genauen Ursachen für Blasenkrebs unklar sind, gibt es eine Reihe von Risikofaktoren – allen voran das Rauchen. Auch der Kontakt mit bestimmten Chemikalien, beispielsweise im Job, erhöht das Risiko. Deshalb kann Blasenkrebs in diesen Fällen als Berufskrankheit gelten. - Anzeichen
Blasenkrebs verursacht zu Beginn meist keine Beschwerden. Anzeichen können Blut im Urin sein – dieser ist dann bräunlich verfärbt – oder Beschwerden beim Wasserlassen. Auch wenn oft harmlose Ursachen dahinter stecken, solltest du solche Beschwerden ärztlich abklären lassen. - Diagnose
Die Blasenspiegelung ist die genaueste Methode und soll bei Verdacht auf Blasenkrebs durchgeführt werden. Weitere Methoden sind die Ultraschalluntersuchung und die sogenannte „transurethrale Resektion“ (TUR-B) – eine Art Blasenspiegelung, bei der die Ärztin oder der Arzt gleichzeitig Gewebe abtragen kann. Nach Meinung der Experten soll dir dein Behandlungsteam nuklearmedizinische Untersuchungen (wie PET oder PET/CT) nicht anbieten. - Behandlung
Je nach Krankheitsstadium werden verschiedene Therapien empfohlen: Beschränkt sich der Tumor auf die Gewebeschicht, die die Blase auskleidet, entfernt ihn die Ärztin oder der Arzt während einer TUR-B-Blasenspiegelung. Anschließend wird die Blase mit Medikamenten gespült. Ist der Krebs bereits fortgeschritten, also in die Muskelschichten eingedrungen, werden üblicherweise Blase und angrenzendes Gewebe operativ entfernt. Vor oder nach der OP erfolgt unter Umständen eine Chemotherapie. Haben sich Absiedlungen des Tumors in anderen Organen gebildet, zielt die Behandlung – meist eine Chemotherapie – darauf ab, die Erkrankung aufzuhalten und die Lebensqualität zu erhalten.
Die Patientenleitlinie ersetzt sicher nicht die Gespräche mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Sie kann dich aber dabei unterstützen, deine Diagnose und die verschiedenen Therapieoptionen zu verstehen und gemeinsam mit deinem Ärzteteam die für dich richtige Entscheidung zu treffen.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00016108